Ägypten und Israel stimmen zu US-Bürger sollen Gazastreifen über Rafah verlassen können
14.10.2023, 14:53 Uhr Artikel anhören
Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen (Archivbild).
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Ägypten hat den einzigen Grenzübergang des Gazastreifens, der nicht von Israel kontrolliert wird, abgeriegelt. Eine Vereinbarung sieht jedoch vor, dass er für US-Bürger geöffnet wird, die das Palästinenser-Gebiet verlassen wollen. Ob das auch für andere Ausländer gilt, ist unklar.
Ägypten und Israel haben nach US-Informationen zugestimmt, Staatsbürger der USA am heutigen Samstag über den Rafah-Grenzübergang aus dem Gazastreifen ausreisen zu lassen. Die beiden Länder hätten vereinbart, den einzigen Zugang des Palästinensergebiets nach Ägypten zwischen 12 und 17 Uhr (Ortszeit, 11 bis 16 Uhr MESZ) zu öffnen, sagte ein US-Beamter, der Außenminister Antony Blinken auf dessen Besuch in der Region begleitete.
Die USA hätten bisher noch keine Bestätigung, dass die Einigung umgesetzt werde - "aber die Absicht war, es offenzuhalten", fuhr der US-Beamte fort. 500 bis 600 US-Bürger im Gazastreifen hatten sich demnach gemeldet, um sich über eine Ausreise des abgeriegelten Küstengebiets zu informieren.
Ob auch weiteren Ausländern die Ausreise möglich sei, wisse er nicht, sagte der US-Beamte. Nach Angaben des Auswärtigen Amts befindet sich noch eine niedrige dreistellige Zahl deutscher Staatsangehöriger im Gazastreifen.
Vorbereitung auf mögliche Bodenoffensive
Rafah ist der einzige Grenzübergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird. Er wurde aber nach drei israelischen Angriffen am Montag und Dienstag geschlossen.
Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hatte am vergangenen Samstag einen Großangriff auf Israel gestartet. Auf israelischer Seite wurden nach vorläufigen Angaben mehr als 1300 Menschen getötet, bei den folgenden Angriffen der israelischen Armee auf den Gazastreifen starben nach Angaben der Hamas-Behörden bisher mehr als 2200 Menschen. Die Hamas-Kämpfer nahmen zudem 150 Geiseln in Israel und verschleppten sie in den Gazastreifen.
Israel hat den Gazastreifen vollständig abgeriegelt und die Einfuhr von Treibstoff, Lebensmitteln und Trinkwasser gestoppt. Eigenen Angaben zufolge bereitet sich die israelische Armee auf eine mögliche Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet vor. Am Freitag forderte sie rund 1,1 Millionen Palästinenser im Norden des Gazastreifens auf, ihre Häuser zu verlassen und sich im Süden des Gebiets in Sicherheit zu bringen.
Quelle: ntv.de, mli/AFP