Politik

Nato-Flugschau in Osteuropa US-Kampfflugzeuge landen in Tschechien

Acht Triebwerke unter den Flügeln: Bomber vom Typ B-52 können mehr als 30 Tonnen explosiver Ladung aufnehmen.

Acht Triebwerke unter den Flügeln: Bomber vom Typ B-52 können mehr als 30 Tonnen explosiver Ladung aufnehmen.

(Foto: REUTERS)

Am Himmel über Tschechien tauchen bedrohliche Schatten auf: Das Pentagon schickt schwere Bomber zu einer Flugschau nach Osteuropa. Die ausgewählten Maschinen gehören zu den mächtigsten Kalibern aus dem Arsenal der US-Luftwaffe.

Zwei Langstreckenbomber der US-Luftwaffe sind zu Wochenbeginn auf dem Flughafen der tschechischen Industriestadt Ostrava (Ostrau) gelandet. Die Flugzeuge vom Typ B-52 und B-1B sind die Hauptattraktionen der diesjährigen "Nato-Tage", einer der größten militärischen Leistungsschauen in Europa.

Überschallschnell und bis zu 216 Tonnen schwer: Eine Maschine vom Typ B-1B "Lancer".

Überschallschnell und bis zu 216 Tonnen schwer: Eine Maschine vom Typ B-1B "Lancer".

(Foto: U.S. Air Force photo by Staff Sgt. Richard Ebensberger)

Bei der B-52 "Stratofortress" handelt es sich um einen achtstrahligen Hochdecker mit einer Spannweite von rund 56 Metern, der je nach Version und Bauart bis zu 31 Tonnen an Bomben aufnehmen kann. Das maximale Startgewicht liegt bei knapp 220 Tonnen. Flugzeuge vom Typ B-52 sind beim US-Militär schon seit mehr als fünf Jahrzehnten im Einsatz.

Die "Lancer" wiederum ist ein überschallschneller Schwenkflügelbomber aus den 1970er und 1980er Jahren, der ursprünglich für Tiefflugeinsätze hinter den feindlichen Linien entworfen wurde. Die bis zu 1500 Kilometer in der Stunde schnelle Maschine kommt auf eine maximale Spannweite von knapp 42 Metern. In den Bombenschächten im Rumpf ist Platz für bis zu 24 Marschflugkörper. Das maximale Startgewicht liegt bei gut 216 Tonnen.

Strategische Distanzbomber

Fliegende Zapfsäule über den Wolken: Eine B-1B "Lancer" übernimmt über South Dakota Treibstoff aus dem Stutzen einer KC-135 "Stratotanker".

Fliegende Zapfsäule über den Wolken: Eine B-1B "Lancer" übernimmt über South Dakota Treibstoff aus dem Stutzen einer KC-135 "Stratotanker".

(Foto: U.S. Air Force photo/Senior Airman Mary O'Dell)

Sowohl "Stratofortress" als auch "Lancer" können in der Luft betankt werden. Damit kommen sie theoretisch auf eine unbegrenzte Reichweite. Beide Flugzeugtypen waren ursprünglich für den Abwurf von Nuklearwaffen ausgelegt. Hersteller beider Maschinen ist Boeing.

Auf dem Gelände des Militärflughafens im Osten Tschechiens werden am 16. und 17. September Kampfflugzeuge, Hubschrauber und Panzer aus 17 Ländern zu sehen sein, teilte der Veranstalter mit. Tschechien ist seit 1999 Mitglied des Verteidigungsbündnisses Nato. Ostrava liegt nahe der Grenze zu Polen und der Slowakei.

Bundeswehr mit Tornado und A400M dabei

Die Flugtage bei Ostrava entwickelten sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zu einem Publikumsmagneten. Aufgrund des großen öffentlichen Interesses wird die Veranstaltung zeitweise live im tschechischen Fernsehen übertragen.

Im vorigen Jahr kamen mehr als 130.000 Besucher, darunter auch viele aus den Nachbarländern. Deutschland ist in diesem Jahr mit einem großen Kontingent vertreten: Die Bundeswehr reist unter anderem mit dem Kampfjet Tornado, dem Transportflugzeug Airbus A400M und einem Seeaufklärer der Marine an.

Im Schatten des "Sapad"-Manövers

In der Region hat die Veranstaltung durchaus auch einen politischen Charakter: Seit der Annexion der Krim durch Russland fürchten viele Staaten im Osten Europas die Nähe zu dem mächtigen Nachbarn. Moskau bereitet derzeit in Weißrussland ein umfangreiches Militärmanöver vor.

Bei der alle vier Jahre stattfindenden Großübung namens "Sapad" (etwa: "Westen") sollen russischen Angaben zufolge bis zu 13.000 Soldaten teilnehmen. Westliche Beobachter gehen allerdings davon aus, dass das russische Militär Truppen in deutlich größerem Umfang in Bewegung setzen dürfte.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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