"Entledigen sich der Marionette" Tech-Milliardär Musk wittert abgekartetes Spiel - und stänkert
21.07.2024, 23:39 Uhr Artikel anhören
Wird Trump mit Parteispenden unterstützen: Elon Musk.
(Foto: IMAGO/Bestimage)
Elon Musk ist mittlerweile Team Trump. Der Milliardär reagiert nach dem Biden-Rückzug angefressen und stichelt in Richtung der Demokraten. Warum er es nun mit den Republikanern hält, erklärt er ebenfalls.
Tech-Milliardär Elon Musk will über den Rückzug Joe Bidens aus dem US-Präsidentschaftsrennen Bescheid gewusst haben. "Ich habe letzte Woche gehört, dass er sich genau zu diesem Zeitpunkt zurückziehen würde. Das war in DC allgemein bekannt", schrieb Musk auf der Plattform X, die ihm gehört. "Die wirklichen Kräfte, die an der Macht sind, entledigen sich der alten Marionette zugunsten einer, die eine bessere Chance hat, die Öffentlichkeit zu täuschen. Sie fürchten Trump, weil er keine Marionette ist." Musk kommentierte den Online-Diskurs um Bidens Rückzug mit etlichen weiteren Beiträgen bei X.
"Meine klügsten Freunde, einschließlich derer, die in der San Francisco Bay Area leben und ihr Leben lang Demokraten waren, sind begeistert von Trump/Vance", schrieb er weiter. "Ich glaube an ein Amerika, das die Freiheit und den Verdienst des Einzelnen maximiert. Das war früher die Demokratische Partei, aber jetzt hat das Pendel zur Republikanischen Partei ausgeschlagen."
Der Multimilliardär gehört zu den reichsten Menschen der Welt und hat schon mehrfach seine Unterstützung für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump kundgetan. Medienberichten zufolge soll diese Unterstützung im Wahlkampf nicht nur verbal, sondern auch finanzieller Art sein. Kurz nachdem Trump den Senator J.D. Vance als seinen Vize verkündet hatte, kommentierte Musk bei X: "Das klingt nach einem Sieg."
Millionenspenden geplant
Im März trafen sich Musk und Trump in Florida, seither freundeten sich der Unternehmer und der Politiker zunehmend an. Nur wenige Augenblicke nach dem Attentat auf Trump am Samstag verkündete Musk, dass er Trump voll und ganz unterstütze. Am Montag dann berichtete das "Wall Street Journal" von den geplanten monatlichen Millionenspenden zugunsten der Republikaner. Das Geld geht demnach an den Fonds der Lobbygruppe America PAC.
Individuelle Wahlkampfspenden sind in den USA eigentlich auf 3300 Dollar pro Person begrenzt. Großspender können jedoch Geld an Fonds von sogenannten Political Action Committees (PAC) zahlen, die unbegrenzte Beträge für Kandidaten und bestimmte Anliegen ausgeben können.
Neben Musk finanzieren auch weniger bekannte Tech-Größen Trump - aus unterschiedlichen Motiven. Dazu gehören etwa die Förderung von Kryptowährungen und der Widerstand gegen die von Präsident Joe Biden eingesetzten Aufsichtsbehörden, die den Technologiesektor genauer überwachen.
Die Trump-Unterstützer aus dem Silicon Valley sind überwiegend männlich und weiß. Einig sind sie sich in ihrer Abneigung gegenüber der sogenannten Woke-Ideologie, die ihrer Meinung nach Vielfalt und Gleichheit auf Kosten von Effizienz und Exzellenz fördert. Viele dieser Investoren empfingen Trump bei einer Spendenaktion im Juni überschwänglich. Gastgeber war David Sacks, Mitglied der sogenannten Paypal-Mafia - einer Gruppe von Leuten, die in den späten 90er-Jahren bei dem Startup-Unternehmen arbeiteten und seither die wachsende rechtsgerichtete Fraktion der Tech-Branche anführen. Musk gehört auch dazu.
Quelle: ntv.de, mba/dpa