Von 100 Staaten geächtet USA liefern der Ukraine erneut umstrittene Streumunition
26.09.2024, 09:45 Uhr Artikel anhören
Der Einsatz von Streumunition ist vor allem deshalb umstritten, weil ein großer Teil nicht detoniert, sondern als Blindgänger liegen bleibt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Washington schnürt ein neues Hilfspaket für die Ukraine - und verspricht dabei auch die Lieferung von Streumunition. Es ist nicht das erste Mal, dass die USA das angegriffene Land mit diesen Bomben unterstützen. Ihr Einsatz ist allerdings umstritten.
Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung, unter anderem umstrittene Streumunition. Das neue Paket habe einen Umfang von rund 375 Millionen US-Dollar (rund 337 Millionen Euro), teilte das US-Außenministerium mit. Es enthalte auch Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS, Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter sowie gepanzerte Fahrzeuge und Patrouillenboote. Die Ausrüstung stammt demnach aus Beständen des US-Militärs.
Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Diese Waffengattung ist vor allem deshalb umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger liegen bleibt und so die Zivilbevölkerung gefährdet. Mehr als 100 Staaten haben ihren Einsatz geächtet, auch Deutschland. Die ukrainische Führung argumentiert, dass sie diese Waffen zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg und zur Befreiung besetzter Gebiete benötigt. Russland setzte die Munition bereits wiederholt im Angriffskrieg gegen die Ukraine ein.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 haben die USA nach Pentagon-Angaben militärische Hilfe in Höhe von rund 56 Milliarden US-Dollar (rund 50,3 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt. Auch Streumunition war bereits Teil der Lieferungen. Im Juli vergangenen Jahres machten die USA erstmals eine Lieferung von Streumunition an die Ukraine publik.
Quelle: ntv.de, spl/dpa