Noch in den nächsten Monaten Ukraine: Werden Krim-Brücke bald zerstören
03.04.2024, 14:11 Uhr Artikel anhören
Aktuell ist die Brücke von Kertsch intakt.
(Foto: IMAGO/SNA)
Zwei größere Attacken durch die Ukraine haben die Krim-Brücke bislang beschädigt, aber nicht nachhaltig zerstört. Laut Angaben aus Kiew soll sich das jedoch bald ändern. Die Mittel dazu seien vorhanden, heißt es. Und das ohne Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland.
Ein Beamter des ukrainischen Militärgeheimdienstes hat im Gespräch mit dem "Guardian" verlauten lassen, dass ein dritter Anschlag auf die Krim-Brücke geplant ist. Ihre Zerstörung sei "unvermeidlich", hieß es aus Kiew. "Wir werden es in der ersten Hälfte des Jahres 2024 schaffen", gab sich der Beamte zuversichtlich. Der Geheimdienst verfüge über die "meisten Mittel, um das Ziel zu erreichen".
Vorgesorgt hat die Ukraine in der Tat. So wurde die Schwarzmeer-Flotte der russischen Streitkräfte durch mehrere Angriffe erheblich dezimiert. Die übrig gebliebenen Schiffe sollen sich wegen der Gefahr von weiteren Angriffen größtenteils nicht mehr im Gebiet der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim befinden.
Kiew hatte Deutschland in der Vergangenheit immer wieder um Taurus-Marschflugkörper gebeten - vor allem auch, um damit die Krim-Brücke zu zerstören. Doch diese Waffe braucht es wohl gar nicht unbedingt, um das Ziel zu erreichen. Mittlerweile verfügt die Ukraine in der Luft über Drohnen mit sehr hoher Reichweite, zuletzt gelangen Treffer auf Ziele Hunderte Kilometer im Landesinneren Russlands. Und auch mit Seedrohnen hat Kiew bereits diverse erfolgreiche Angriffe durchgeführt.
Ukraine: Keine Waffenlieferungen über Krim-Brücke
Die Mittel sind also theoretisch vorhanden. Fraglich ist, ob das reicht, um die von Russland trotz aller Verluste bei der Marine gut geschützte Brücke zu zerstören. Sie gilt als eine der wichtigsten Nachschubrouten für die russischen Truppen im Osten der Ukraine.
Wie der Inlandsgeheimdienst in Kiew kürzlich mitteilte, soll das Bauwerk durch vorausgegangene Angriffe jedoch weiterhin beschädigt sein. Deswegen würden die Russen keine Güterzüge mit Waffen und Munition mehr über die Brücke fahren lassen. Laut ukrainischen Angaben laufen Reparaturarbeiten zur Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit.
Kiew hatte das Bauwerk im Juli 2023 erfolgreich mit Seedrohnen angegriffen. Im Oktober 2022 gab es zudem eine Explosion. Allein dieser Anschlag sei monatelang geplant worden, sagte Inlandsgeheimdienst-Chef Wassyl Maljuk kürzlich in einem Interview mit dem TV-Sender ICTV. Nach der Aktion hätten Leiter der westlichen Nachrichtendienste gesagt, dass sie ihren Hut vor den Mitarbeitern des ukrainischen Geheimdienstes ziehen würden.
Quelle: ntv.de, rog