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Neue Details zu "Sea Baby" Kiew gibt Angriff auf Krim-Brücke zu - und zeigt die Waffe

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Die Krim-Brücke wurde bereits mehrfach von der Ukraine angegriffen und erheblich beschädigt.

Die Krim-Brücke wurde bereits mehrfach von der Ukraine angegriffen und erheblich beschädigt.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst bekennt sich zum Angriff auf die Krim-Brücke und zwei Schiffe. Dafür habe man die selbst entwickelten Überwasserdrohnen eingesetzt, zu denen es neue Details gibt. Kiew kündigt zudem weitere Angriffe an. Für Russland soll es noch "spannend werden".

Dass der ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) für den Angriff auf die Krim-Brücke am 17. Juli verantwortlich ist und dabei Überwasserdrohnen eingesetzt haben könnte, berichteten mehrere Quellen bereits kurz nach der Attacke. Nun gibt der SBU selbst eine Mitteilung heraus, in der die Verantwortung für die Tat übernommen wird. Zudem veröffentlicht der SBU Filmmaterial, das die bereits bekannten Überwasserdrohnen aus der Nähe zeigt. Diese sollen "eine technische Eigenentwicklung" sein.

Man habe mit den Drohnen "erfolgreich die Krim-Brücke sowie das russische Landungsschiff Olenegorskiy gornyak und den SIG-Tanker angegriffen", erklärte der Leiter des ukrainischen Sicherheitsdienstes, Vasyl Maliuk, in einem exklusiven Kommentar gegenüber CNN, der auch auf der offiziellen Seite des SBU veröffentlicht wurde. Maliuk teilte zudem mit, dass der SBU mit Unterstützung von zivilen Ingenieuren und IT-Spezialisten an der Entwicklung und Produktion der Überwasserdrohnen arbeite. Man stelle diese in einer unterirdischen Anlage in der Ukraine her und plane "eine Reihe neuer interessanter Operationen", unter anderem in den Gewässern des Schwarzen Meeres. "Ich verspreche Ihnen, es wird spannend, vor allem für unseren Feind", so Maliuk.

Auf der Krim-Brücke ereignete sich bereits im Oktober 2022 eine Explosion. Auch zu dieser Attacke bekannte sich der SBU - allerdings erst sieben Monate später. "Da es sich hierbei um einen Logistik-Weg handelt, den wir dem Feind abschneiden mussten, wurden entsprechende Maßnahmen ergriffen", sagte Maliuk damals dem ukrainischen Journalisten Dmytro Komarow.

"Sea Baby" wird mit fast einer Tonne Sprengstoff beladen

Der SBU hat die Überwasserdrohnen vom jetzigen Angriff "Sea Baby" getauft. Sie werden den Angaben zufolge mit einem 850 Kilo schweren Sprengkopf ausgestattet. Die Drohnen, die das Landungsschiff Olenegorskiy gornyak und den SIG-Tanker attackierten, sollen mit einem 450-Kilo-Sprengsatz bestückt gewesen sein. Westliche Partner seien laut Inlandsgeheimdienst an den "Spezialoperationen" nicht beteiligt gewesen.

Ende letzten Jahres hatte Kiew zum ersten Mal offiziell unbemannte Schwimmdrohnen gezeigt, zuvor gab es nur Bilder einer Drohne, die bei Sewastopol an Land gespült wurde. Damals war zunächst unklar, woher diese überhaupt stammt, da kein NATO-Land diese im Arsenal hatte.

Nach einem kürzlichen Drohnen-Angriff auf zwei Schiffe im Schwarzen Meer schrieb der ukrainische Sicherheitssekretär, Olexij Danilow, bei Twitter: "Mit jedem neuen Kampfeinsatz werden ukrainische Kampf- und Marinedrohnen immer präziser, das Bedienungspersonal wird erfahrener, die Kampfkoordination effektiver. Hersteller erhalten Möglichkeiten, die taktischen und technischen Eigenschaften zu verbessern."

Anfang dieses Jahres legte zudem ein Video nahe, dass auch Russland bei einem Angriff auf eine ukrainische Brücke erstmals eine unbemannte Marinedrohne eingesetzt hat.

Quelle: ntv.de, rog

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