Politik

In Mordkomplott verwickelt Ukrainischer Geheimdienstgeneral wegen Hochverrats verurteilt

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SBU-Generalmajor Valeriy S. muss für zwölf Jahre ins Gefängnis.

SBU-Generalmajor Valeriy S. muss für zwölf Jahre ins Gefängnis.

Im April 2020 verhaften ukrainische Behörden einen Generalmajor des Geheimdienstes SBU. Nach Angaben der Ermittler arbeitet der Top-Agent über Jahre heimlich für Russland. Ein Gericht in Kiew verurteilt ihn dafür zu einer hohen Gefängnisstrafe.

In der Ukraine ist ein Generalmajor des Inlandsgeheimdienstes SBU wegen Hochverrats zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zudem wurde sein Vermögen eingezogen. Der hochrangige Offizier Valeriy S. habe Informationen gesammelt und diese an Russland weitergegeben, teilten die Staatsanwaltschaft in Kiew und der SBU mit. Außerdem habe er Pläne über ukrainische Antiterroreinsätze im Donbass verraten.

Auf Befehl Moskaus soll S. unter Agenten auch nach Personen gesucht haben, die einen Auftragsmord verüben sollten. Ziel des Anschlages sei der Kommandeur des Bataillons Dschochar-Dudajew, Adam Osmayew, gewesen. Die Freiwilligeneinheit kämpft seit 2014 an der Seite der Ukraine und besteht hauptsächlich aus Exil-Tschetschenen. Im Oktober 2017 wurde Osmayew verletzt, als auf sein Auto geschossen wurde. Seine Frau, die mit ihm im Wagen saß, kam bei der Attacke am Stadtrand Kiews ums Leben. Das Paar hatte wenige Monate zuvor ein Attentat eines Mannes überlebt, der sich ihnen als Reporter ausgegeben hatte.

Nach Angaben Ermittler kommunizierte S. unter dem Pseudonym "Bobyl" mit dem russischen FSB-Oberst Igor J., der den Tarnnamen "Elbrus" verwendete. Igor J. soll einer der Planer der russischen Invasion im Donbass 2014 gewesen sein. Während der Kämpfe im Osten der Ukraine soll S. mehrmals Befehle höherer Stellen untergraben haben. So weigerte er sich Medienberichten zufolge im Sommer 2014 Kontrollposten russischer Kämpfer rund um die Stadt Slowjansk in der Region Donezk anzugreifen. Einheiten Moskaus gelang es daraufhin, die Stadt für einige Wochen zu besetzen. Der Geheimdienstler S. war bereits im April 2020 festgenommen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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