Politik

Raus aus der Stressfalle Unterrichtsbeginn ab 9 Uhr angeregt

Morgenstund' hat keinesfalls Gold im Mund. Das weiß jeder, der früh ins Büro oder zur Schule muss.

Morgenstund' hat keinesfalls Gold im Mund. Das weiß jeder, der früh ins Büro oder zur Schule muss.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wissenschaftler halten den frühen Unterrichtsbeginn in Deutschland nicht für sinnvoll. Da auch ein Arbeitsbeginn um 9.00 Ihr sehr verbreitet ist, würde das vielen Familien helfen. "Man sollte mal in diese Richtung aktiv werden", meint Ex-Familienministerin Schröder.

Die frühere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat einen späteren Unterrichtsbeginn an Schulen gefordert und dafür zunächst ein Pilotprojekt an Oberstufen angeregt. "Wenn wir an den Oberstufen eine Stunde später mit dem Unterricht beginnen, wären wir schon ziemlich weit", sagte Schröder der "Welt am Sonntag". Aber auch für Grundschulen wäre ein Schulstart von neun Uhr erwägenswert.

Da ein Arbeitsbeginn um 9.00 Uhr sehr verbreitet sei, würde "ein gemeinsames Frühstück mit einem späteren Schulstart wahrscheinlicher", argumentierte Schröder. "Und auch abends wäre es etwas weniger Stress, weil die Kinder nicht so früh ins Bett müssten".

Man könne "den Rhythmus anders takten, sodass ein Schulschluss von 16 Uhr trotzdem an manchen Ganztagsschulen realistisch wäre", sagte Schröder. "Viele Eltern sind sich nicht darüber bewusst, dass jede Schule selbst über den Unterrichtsbeginn entscheiden kann. Wenn sich die Eltern einig sind, später anzufangen, wird das keine Schulleitung ignorieren können." Die CDU-Politikerin forderte die Eltern auf, in diese Richtung aktiv zu werden.

Auch Wissenschaftler halten den derzeit üblichen Arbeits- und Lebensrhythmus nicht für sinnvoll und gesundheitsverträglich. "Die Arbeitszeiten stimmen für fast keinen mehr", zitierte die "WamS" den Chronobiologen Till Roenneberg von der Universität München. Er forderte demnach, in Schule und Universität sollten Prüfungen generell nicht mehr vor 11.00 Uhr stattfinden.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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