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Suche nach Partnern läuft Van der Bellen beauftragt ÖVP mit Regierungsbildung

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Bundespräsident Van der Bellen (l.) fordert die ÖVP mit Karl Nehammer (r.) auf, eine Regierung zu bilden.

Bundespräsident Van der Bellen (l.) fordert die ÖVP mit Karl Nehammer (r.) auf, eine Regierung zu bilden.

(Foto: picture alliance / GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com)

Bei der Nationalratswahl in Österreich schneidet die sehr rechte FPÖ am stärksten ab. Doch niemand will mit der Partei unter ihrem Chef Kickl in eine Koalition eintreten. Der Bundespräsident vergibt jetzt den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung an den bisherigen Kanzler Nehammer.

In Österreich hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen die konservative Volkspartei (ÖVP) mit der Bildung einer Regierung beauftragt. Der amtierende Kanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer solle nun umgehend Verhandlungen mit der sozialdemokratischen SPÖ aufnehmen, sagte Van der Bellen. Geklärt werden müsse nun auch, ob ÖVP und SPÖ einen dritten Partner für die Bildung einer parlamentarischen Mehrheit brauchen. In Frage kämen dafür die liberalen Neos oder die Grünen.

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Das Vorgehen des Bundespräsidenten ist ungewöhnlich, da die ÖVP bei der Nationalratswahl Ende September nur zweitstärkste Kraft geworden war. Als Sieger ging erstmals die rechtspopulistische FPÖ hervor, die jedoch von allen Parteien als Regierungspartner abgelehnt wird. Van der Bellen, der eine zentrale Rolle bei der Regierungsbildung spielt, hatte daher nicht wie sonst üblich automatisch die stimmenstärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragt.

Die SPÖ, die Neos und die Grünen lehnen eine Zusammenarbeit mit der FPÖ grundsätzlich ab, während die ÖVP eine Koalition zumindest unter Führung von FPÖ-Chef Herbert Kickl ausschließt. Um diese Pattsituation zu lösen, forderte Van der Bellen die Vorsitzenden der drei größten Parteien auf, mögliche Koalitionen untereinander auszuloten. Nach den Gesprächen erklärten sowohl ÖVP als auch SPÖ, dass sie an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der FPÖ festhalten. Nehammer erteilte einer Koalition mit der FPÖ eine klare Absage. Er werde nicht "Steigbügelhalter" für Kickl sein.

Quelle: ntv.de, lme/rts

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