Hilfseinsatz im Ebola-Gebiet Von der Leyen sucht Freiwillige
22.09.2014, 08:50 Uhr
Deutschland will eine Luftbrücke zu den Ebola-Gebieten in Westafrika schlagen, außerdem soll vor Ort ein mobiles Krankenhaus aufgebaut werden. Nun sucht Verteidigungsministerin von der Leyen Freiwillige für den Einsatz.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wirbt für den Kampf gegen die Ebola-Seuche in Westafrika um Freiwillige aus der Bundeswehr. Neben einer Luftbrücke mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk werde ein mobiles Krankenhaus mit etwa 300 Betten aufgebaut, sagte die CDU-Politikerin in der ARD.
Wichtig sei, dass etwa Ärzte und Pfleger eine Ausbildung für den Einsatz erhielten und im Notfall nach Deutschland zurückgebracht und behandelt werden könnten. Eine entsprechende Umrüstung von Flugzeugen und Hubschraubern werde etwa vier Wochen dauern, sagte von der Leyen. Diese Zeit werde auch benötigt, um das Personal vorzubereiten und das Krankenhaus aufzubauen. "Denn dies ist eine so extreme Situation, dass man einerseits vor Ort handeln können muss. Andererseits muss das Personal, das dort runtergeschickt wird, auch geschützt sein."
Man brauche nicht nur eine medizinische Versorgung, sondern auch Hilfsgüter. Von der Viruserkrankung sind neben Liberia auch Sierra Leone und Guinea besonders betroffen. Seit März sind mehr als 5000 Fälle registriert worden. Etwa die Hälfte der Infizierten starb. Ebola tötet nicht nur Menschen, das Virus zerstört auch den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schätzt, dass Tausende Kinder seit Bekanntwerden des ersten Falles in Guinea im vergangenen Dezember zu Ebola-Waisen wurden.
Inzwischen wollen immer mehr Länder die afrikanischen Staaten beim Kampf gegen Ebola unterstützen. So hatten die USA angekündigt, 3000 Soldaten in die Region zu entsenden. Das Thema soll in dieser Woche auch in der UN-Vollversammlung in New York zur Sprache kommen.
Quelle: ntv.de, vpe/rts/dpa