Politik

Demo vor Oligarchen-Villa Zehntausende fordern in München den Frieden

Demonstrierende halten Schilder und Transparente in die Luft.

Demonstrierende halten Schilder und Transparente in die Luft.

(Foto: picture alliance / SvenSimon)

Nach Großdemonstrationen in Berlin und Köln gehen auch in München rund 45.000 Menschen gegen den Ukraine-Krieg auf die Straße. Vor einer Villa am Tegernsee rufen mehrere Hundert Demonstrierende einen Oligarchen dazu auf, Russlands Präsident Putin zum Einlenken zu bringen.

Gut 45.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei in München gegen den russischen Angriff auf die Ukraine demonstriert. Viele hatten blau-gelbe Fähnchen und Transparente dabei - die Farben der ukrainischen Nationalflagge. Kinder trugen Transparente mit Aufschriften wie "Bitte lasst den Frieden gewinnen" und "Frieden für alle". An der Veranstaltung unter dem Motto "Frieden in Europa und Solidarität mit der Ukraine" nahm am Abend auch Ministerpräsident Markus Söder teil.

"Wir werden unter keinen Umständen einen Krieg, einen nicht provozierten Angriffskrieg in Europa akzeptieren, niemals", sagte der CSU-Vorsitzende. "Jetzt sind wir alle Ukrainer und stehen auch zu dieser Verpflichtung", ergänzte er mit Blick auf Hilfsleistungen aus Bayern. Mit der Kundgebung wollten mehrere Parteien am politischen Aschermittwoch, der sonst im Zeichen des Parteienstreits und der wechselseitigen Beschimpfungen steht, ein gemeinsames Zeichen setzen.

Zudem haben mehrere Hundert Menschen am Tegernsee unweit einer Villa des Oligarchen Alischer Usmanow demonstriert. Viele trugen Transparente mit der Aufschrift "Stopp Putin" oder "Stoppt den Krieg in der Ukraine jetzt" - meist in den Landesfarben der Ukraine. Manche hatten ihre Gesichter blau und gelb bemalt. Polizei und Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf rund 300.

"Soll sich von Putin distanzieren"

Usmanow war dem Vernehmen nach am Montag aus Deutschland abgereist. Der Grünen-Ortsverband Tegernseer Tal hatte zu der Kundgebung aufgerufen. "Es gilt jetzt, eine Botschaft an Usmanow zu senden, auch wenn er schon abgereist ist. Die Botschaft ist klar: Er soll sich von diesem Krieg und von Putin distanzieren. Er soll seinen Einfluss geltend machen bei Putin, zusammen mit anderen Oligarchen, um Putin zum Einlenken zu bringen", sagte Thomas Tomaschek, Sprecher des Ortsverbands.

Erst am Montag hatten in Köln bis zu 250.000 Menschen gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Die Demonstration wurde vom Festkomitee Kölner Karneval organisiert und fand anstelle des abgesagten Rosenmontagszugs statt. Am Sonntag gab es eine Großdemonstration in Berlin. Nach Polizeiangaben beteiligten sich daran mindestens 100.000 Menschen, das Veranstalterbündnis sprach von 500.000 Teilnehmern in der Hauptstadt.

Quelle: ntv.de, chf/dpa/AFP

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