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"Das schockiert uns alle" Bahnrad-Legende Michael Hübner ist tot

Hübner im Jahr 1994.

Hübner im Jahr 1994.

(Foto: imago/Camera 4)

Auch wenn ihm der Traum von Olympia verwehrt bleibt, gehört Michael Hübner zu den erfolgreichsten Radsportlern der Geschichte. Sieben WM-Titel gewinnt er für die DDR und die Bundesrepublik. Jetzt ist der gebürtige Chemnitzer im Alter von 65 Jahren gestorben.

Der deutsche Radsport trauert um Michael Hübner. Der siebenmalige Sprint-Weltmeister auf der Bahn verstarb im Alter von 65 Jahren, wie der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mitteilte. Eine Todesursache nannte er nicht. Neben seinen WM-Titeln fuhr der aus Chemnitz stammende Hübner auf nationaler Ebene weitere Siege ein, er ist damit einer der erfolgreichsten deutschen Radsportler.

"Das schockiert uns alle. Da ist man sprachlos. Man weiß gar nicht, was man sagen soll. Er ist eine Sprint-Legende. Er, Lutz Heßlich und Jens Fiedler waren die, die den Sprint in Deutschland groß gemacht haben", sagte Olympiasiegerin Kristina Vogel der "Bild". Hübner hinterlässt seine Ehefrau und seine beiden Söhne

Michael Hübner (rechts) und sein langjähriger Rivale Lutz Heßlich im Jahr 1986.

Michael Hübner (rechts) und sein langjähriger Rivale Lutz Heßlich im Jahr 1986.

(Foto: imago/Camera 4)

Seinen ersten Titel bei Weltmeisterschaften holte Hübner 1986 bei den Amateuren im Sprint. Nach der Wende wechselte er zu den Profis, es folgten weitere Erfolge im Sprint (1990 und 1992), im Keirin (1990, 1991 und 1992) sowie im Teamsprint (1995). Mit seinen beiden Triumphen bei der Bahn-WM 1990 im japanischen Maebashi wurde Hübner außerdem einziger Profi-Weltmeister der DDR.

Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen blieb dem Kraftpaket während seiner gesamten Karriere allerdings verwehrt, nicht zuletzt wegen der großen nationalen Konkurrenz mit dem zweimaligen Olympiasieger und viermaligen Weltmeister Lutz Heßlich. Im letzten Jahr seiner Laufbahn gewann er im Teamsprint an der Seite seines engen Freundes Jens Fiedler WM-Silber und den deutschen Meistertitel.

1997 beendete Hübner seine Karriere. Von 2009 bis 2022 war er Sportlicher Leiter beim Chemnitzer Team Theed Projekt Cycling, zu dem Größen wie Kristina Vogel, Maximilian Levy, Lea Sophie Friedrich sowie sein Sohn Sascha Hübner gehörten

Auch der einstige Erzrivale Heßlich zeigte sich geschockt von der Todesnachricht. "Er war ein sehr, sehr guter Freund", sagte der 65-Jährige der "Bild" und führte aus: "Wir waren harte Rivalen", aber "war das Training vorbei, waren wir wieder Freunde".

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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