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WM-Viertelfinale greifbar nah DHB-Team führt Argentinien gnadenlos vor

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Offensiv gelingt der DHB-Auswahl phasenweise fast alles.

(Foto: IMAGO/wolf-sportfoto)

Der Start in die WM-Hauptrunde wird für die deutsche Handball-Nationalmannschaft zum Torfestival. Gegen den überforderten Außenseiter Argentinien führt das DHB-Team schnell deutlich und gewinnt am Ende mit mehr als 20 Toren Unterschied. Der Einzug ins Viertelfinale ist jetzt greifbar nah.

Deutschlands Handballer haben einen Traumstart in die WM-Hauptrunde hingelegt und das Tor zum Viertelfinale weit aufgestoßen. Die furios aufspielende Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason fertigte Argentinien mit 39:19 (24:11) ab und sicherte sich damit zwei Matchball-Spiele im Kampf um die anvisierte K.-o.-Runde. Vorne blitzschnell und gnadenlos effizient, hinten knüppelhart und kompromisslos: Das deutsche Team legte eine Gala-Vorstellung auf das Parkett von Kattowitz und weckte vor allem mit einer fehlerfreien ersten Halbzeit sogar zarte Medaillenhoffnungen.

"Heute müssen wir alle sehr zufrieden sein. Damit haben wir auch nicht gerechnet, dass es so deutlich wird", sagte Nationalspieler Juri Knorr: "An einem Tag wie heute macht es richtig Spaß, Handball zu spielen." Gislason zeigte sich nach der Begegnung "extrem zufrieden" und ergänzte: "Das war eine unglaublich konzentrierte Leistung der Mannschaft. Wir haben den Argentiniern früh komplett den Mut genommen. Was mich wahnsinnig freut, ist dieser wahnsinnige Mannschaftsgeist."

Beste Werfer einer bärenstarken deutschen Offensive um den genialen Spielmacher Juri Knorr waren Kapitän Johannes Golla, Linksaußen Lukas Mertens und Rechtsaußen Patrick Groetzki mit jeweils fünf Treffern. Zudem präsentierte sich die zuletzt noch wackelige Abwehr deutlich verbessert, die Torhüter Andreas Wolff und Joel Birlehm bewiesen mit etlichen spektakulären Paraden ihre tolle Verfassung.

Deutschland steht nach dem Kantersieg gegen die weiter punktlosen Südamerikaner in der Hauptrundengruppe 3 nun bei 6:0 Zählern. Schon mit einem weiteren Sieg am Samstag (20.30 Uhr/ZDF und im Liveticker bei ntv.de) gegen die Niederlande könnte der Viertelfinaleinzug perfekt sein. Eine weitere Chance bietet die abschließende Hauptrundenpartie am Montag (20.30 Uhr/ARD) gegen Norwegen.

"Alles funktioniert, was funktionieren kann"

Gislason warnte kurz vor der Partie vor dem "schnellen Spiel" des Gegners und der "sehr aggressiven" Abwehr" - und erinnerte am ARD-Mikrofon an die jüngere Vergangenheit: "Es gilt, die Ruhe zu bewahren und unser Spiel zu finden. Bei den Olympischen Spielen haben wir dafür eine Dreiviertelstunde gebraucht."

Die Sorgen des Bundestrainers entpuppten sich als völlig unbegründet. Kaum Ballverluste, ganz wenig Fehler und eine selten gesehene Konsequenz im Abschluss: Das deutsche Team fackelte von der ersten Minute an ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab. 24 Treffer bei lediglich zwei Fehlversuchen (erster nach 20 Minuten) - eine Wahnsinnsquote!

Ob über die pfeilschnellen Außen Patrick Groetzki und Lukas Mertens, den beweglichen Rückraum um Knorr und Routinier Kai Häfner oder die Kreisläufer Johannes Golla und Jannik Kohlbacher: Von sämtlichen Positionen strahlte der EM-Siebte eine enorme Torgefahr und unbedingten Willen aus.

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Und auch in der Abwehr, zuletzt noch die größte Baustelle im deutschen Spiel, setzten die DHB-Männer ein dickes Ausrufezeichen. Der Mittelblock um Kapitän Golla und Youngster Julian Köster packte derart beherzt zu, dass einem die körperlich unterlegenen Argentinier leid tun konnten. Und wenn doch mal jemand durchschlüpfte, war da ja noch ein Wolff in Weltklasseform.

"Bisher hat alles funktioniert, was funktionieren kann", schwärmte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Und Teammanager Oliver Roggisch berichtete von einer "gelösten" Stimmung in der Kabine: "Der Bundestrainer war sehr zufrieden, viel besser geht es nicht. Die Angriffseffektivität ist optimal." Gislason nutzte den hohen Vorsprung und wechselte zur zweiten Halbzeit fast komplett durch. Auch wenn nun nicht mehr die ganz große Brisanz der ersten Halbzeit zu spüren war, blieb das deutsche Team am Drücker und baute den Vorsprung weiter aus.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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