Schneller, härter, schlauer ins Finale Eisbären wollen diesmal zubeißen
11.04.2012, 08:02 Uhr
Zu wenig Aggressivität brachten die Eisbären in Spiel drei gegen Straubing aufs Eis. Folge: Heimniederlage statt Finaleinzug.
(Foto: dpa)
Die Favoriten Eisbären Berlin und Adler Mannheim müssen in der Halbfinal-Serie im Kampf um die deutsche Eishockey-Meisterschaft nachsitzen. Überraschende Niederlagen haben sie um den Durchmarsch zum Traumfinale gebracht. In Spiel vier wollen sie alles besser machen - und endlich alles klar.
Der Frust saß tief, die Sorgen waren groß: Nach den mageren Auftritten am Ostermontag ist für die Eisbären Berlin und die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) der schon sicher geglaubte Finaleinzug plötzlich wieder sehr fraglich. Die Straubing Tigers und der ERC Ingolstadt haben in der Halbfinal-Serie nach dem Modus "Best of five" ein viertes Spiel (19.35 Uhr) erzwungen, und das auf eigenem Eis.

Berlins Keeper Rob Zepp hielt die Heimpleite gegen die Tigers mit einigen tollen Paraden noch im Rahmen.
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"Das war kein gutes Spiel. Wir müssen am Mittwoch ganz viel besser machen", mahnte Eisbären-Trainer Don Jackson nach der überraschenden 1:3-Pleite in Spiel drei. "Wir müssen schneller, härter und schlauer spielen", forderte der Coach, dessen Team in der Serie nur noch mit 2:1-Siegen führt.
Am Ostermontag lief bei den Eisbären in der mit über 14.000 Besuchern ausverkauften Arena am Ostbahnhof nicht viel zusammen. Die Tigers aus Niederbayern präsentierten sich enorm laufstark und kauften dem Titelverteidiger den Schneid ab. Die Hausherren konnten ihr Spiel nicht wie gewohnt aufziehen. "Wir hatten vor allem in der Anfangsphase große Probleme", sagte Berlins Constantin Braun. Äußerst negativ bemerkbar machte sich auch das Fehlen von Stürmer André Rankel, der wegen eines Checks gegen den Kopf im zweiten Halbfinale von der DEL am Dienstag für zehn Spiele gesperrt wurde. Die Berliner trauten sich nicht viel und wirkten zeitweise gehemmt. Keeper Rob Zepp verhinderte einen höheren Sieg der Gäste, für die Bruno St. Jacques, Dustin Whitecotton und Laurent Meunier trafen.
"Berlin ist immer noch Favorit"
"Das wird uns nicht nochmal passieren", kündigte Eisbär Constantin Braun mit Blick auf das vierte Duell an. Die Straubinger allerdings wittern nach dem Coup von Berlin ihre Finalchance, zumal Trainer Dan Ratushny in den Duellen mit dem Titelverteidiger einen kontinuierlichen Aufwärtstrend festmachte: "Im ersten Spiel gegen die Eisbären waren wir schlechter. Im zweiten Spiel waren wir besser als im ersten Spiel und im dritten Spiel besser als die Eisbären."
Kapitän Michael Bakos sah beim 3:1 ebenfalls eine deutliche Steigerung: "Wir haben heute nicht so sehr danach geschaut, was der Gegner macht, sondern uns auf unsere Fähigkeiten konzentriert. Das war die richtige Einstellung", sagte Bakos, der die Euphorie vor Spiel vier aber auch etwas dämpfte: "Berlin ist immer noch Favorit. Sie haben weiterhin einen Matchball."
Mannheim will die zweite Chance nutzen
Lange Gesichter gab es auch bei den Spielern und Verantwortlichen der Adler Mannheim, die in der Halbfinalserie ebenfalls schon mit 2:0 geführt hatten, ehe am Ostermontag beim 0:3 in Ingolstadt die Ernüchterung folgte. "Diese Niederlage tut weh. Man bekommt nicht viele Chancen, in ein Finale einzuziehen. Wir haben zwar noch nicht viel verloren, aber die erste Chance fahrlässig liegen lassen", meckerte Adler-Manager Teal Fowler.
Matchwinner der Ingolstädter war Thomas Greilinger, der seine Tore neun und zehn in den laufenden Playoffs erzielte. "Ich habe Thomas Greilinger noch nie in einer besseren Form gesehen", sagte Fowler, der Trainer Harold Kreis für die Partie am Mittwoch einen gut gemeinten Tipp mit auf den Weg gab: "Wir müssen einen Weg finden, wie wir Greilinger aus dem Spiel nehmen können."
Der Vorrunden-Zweite aus Ingolstadt atmete tief durch. "Wir haben noch ein Leben", stellte Rich Chernomaz fest. Der Coach sieht seine Mannschaft in einer guten Position. "Der Druck liegt jetzt bei Mannheim. Sie müssen ihr Heimspiel am Mittwoch gewinnen", sagte Chernomaz, der neben Greilinger auch Keeper Ian Gordon lobte: "Er hat mehrere Super-Paraden gezeigt."
Quelle: ntv.de, Nikolaj Stobbe, sid