Indianapolis Zeittraining M. Schumacher auf Pole Position
29.09.2001, 21:19 UhrWeltmeister Michael Schumacher steht wie vor einem Jahr bei der Indy-Premiere der Formel 1 auch in diesem Jahr beim Großen Preis der USA auf dem ersten Startplatz. Der Ferrari-Pilot sicherte sich im Zeittraining in 1:11,708 Minuten seine zehnte Pole Position in dieser Saison. Insgesamt war es die 42. Bestzeit für den Deutschen.
Zweitschnellster war der Finne Mika Häkkinen in seinem McLaren-Mercedes (1:11,945) vor BMW-Williams-Pilot Ralf Schumacher (1:11,986). Nick Heidfeld fuhr im Sauber-Petronas auf Platz sechs (1:12,434), sein Mönchengladbacher Ortsrivale Heinz-Harald Frentzen belegte im Jordan-Honda den 15. Rang (1:13,281).
Indessen verschwieg Schumacher nicht, dass er nach den Terror-Anschlägen in den USA und den Ereignissen rund um das Rennen in Monza kurzfristig sogar mit dem Gedanken an einen Abschied aus der Formel 1 gespielt hat. "Wenn ich nein sagen würde, dann würde ich lügen", meinte der Kerpener in Indianapolis.
Nach beharrlichem Schweigen äusserte sich der Kerpener über die Möglichkeit, auf die Starts in Monza und Indianapolis zu verzichten. "Wenn ich mich nicht so gut gefühlt und meine Familie nicht hinter mir gestanden und gesagt hätte, ich solle fahren, dann wäre ich sicherlich nicht angetreten", meinte Schumacher und ist überzeugt, "dass das kein großes Ding gewesen" wäre: "Unser Testfahrer Luca Badoer stand bereit und hätte das sicher übernehmen können und auch gerne getan." Doch Schumacher hatte sich dann bewusst für den Start beim Ferrari-Heimspiel entschieden: "Manche hätten es sicher nicht verstanden, wenn ich nicht gefahren wäre."
Inzwischen sind die Verhältnisse wieder ins rechte Lot gerückt. Auch mit den kritischen Bemerkungen von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone oder FIA-Präsident Max Mosley, die Königsklasse würde auch ohne Schumacher überleben, geht der Kerpener gelassen um. "Das war mir schon immer klar. Die Formel 1 hat schon vor mir stattgefunden, und sie wird auch nach mir stattfinden."
Ecclestone legte indes seine Differenzen mit Schumacher über dessen Wunsch nach einem neutralen Start in Monza bei. "Ich denke, Michael hat auf die Schnelle Entscheidungen getroffen, über die er nicht richtig nachgedacht hatte. Ich mache ihm keinen Vorwurf", sagte der Brite: "Ich glaube, das hat er jetzt auch verstanden."
Quelle: ntv.de