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Olympische Spiele 2024 in Paris Präsident Macron übergibt Russland-Entscheidung dem IOC

Emmanuel Macron.

Emmanuel Macron.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Dürfen russische und belarussische Athleten bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris starten? Dazu äußert sich nun der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und schiebt die Verantwortung an das IOC. Die meisten Sportverbände haben sich längst geöffnet.

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron will sich nicht in die Frage einmischen, ob Athletinnen und Athleten aus Russland unter neutralem Status an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris antreten sollten. Dies solle eine "Gewissensentscheidung der olympischen Welt" sein, sagte der 45-Jährige in einem Interview mit der französischen Sportzeitung "L'Equipe". Der Gastgeberstaat solle nicht entscheiden, "was das IOC tun soll", erklärte Macron.

Er besteht allerdings darauf, dass es bei den Spielen vom 26. Juli bis 11. August 2024 in der französischen Hauptstadt "keine russische Flagge" gibt, da es für Russland "zu einem Zeitpunkt, an dem es Kriegsverbrechen begeht, keinen Platz" gebe. Darüber herrsche "Konsens". Zudem wünsche er sich, dass "die Ukrainer in diese Überlegungen einbezogen werden". Als problematisch empfindet Macron die Frage, inwiefern man unterscheiden könne, ob russische Athleten Komplizen des Regimes seien oder Opfer. Dies sei "die eigentliche Frage", zu der die olympische Welt "nach bestem Wissen und Gewissen ihre Meinung äußern und Garantien geben" müsse.

IOC wartet noch mit der endgültigen Entscheidung

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Von einer möglichen Zulassung von Sportlern aus Russland und dem verbündeten Nachbarland Belarus unter den Flaggen ihrer Heimatländer ist mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine im Weltsport derzeit keine Rede. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sprach im vergangenen März allerdings eine Empfehlung aus, Aktive aus Russland und Belarus als neutrale Einzelathleten ohne Flagge, Nationalfarben und Hymne wieder zu integrieren. Diese dürfen demnach nicht mit dem Militär im Zusammenhang stehen, den Krieg nicht unterstützen, von Teamwettbewerben bleiben sie ausgeschlossen. Wichtig sei außerdem die Einhaltung eines Standards bei Anti-Doping-Maßnahmen.

Die internationalen Fachverbände gingen mit dieser Empfehlung unterschiedlich um, die Mehrheit ist ihr aber mittlerweile gefolgt. Die Entscheidung, ob neutrale Athleten aus Russland in Paris starten dürfen, will das IOC "zu gegebener Zeit" treffen.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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