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"Terroristischer Staat" Ukraine-Star weigert sich, gegen Russen anzutreten

Maryna Bech-Romantschuk will auf keinen Fall gegen russische Sportler antreten.

Maryna Bech-Romantschuk will auf keinen Fall gegen russische Sportler antreten.

(Foto: dpa)

Maryna Bech-Romantschuk aus der Ukraine tritt bei der Leichtathletik-WM an, aus Russland und Belarus ist niemand dabei. Das soll ihrer Meinung nach erst einmal so bleiben. Jetzt sei noch nicht der Zeitpunkt, über die Zukunft von russischen Sportlern zu reden.

Die ukrainische Weit- und Dreispringerin Maryna Bech-Romantschuk kann sich keinen Wettbewerb gegen Konkurrentinnen aus Russland vorstellen, solange der Krieg in ihrer Heimat andauert. Während die 28-Jährige derzeit bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest dabei ist, erlaubt der Weltverband keinen Start von Einzelsportlerinnen und -sportlern aus Russland und Belarus unter neutralem Status.

"Die Situation von der Fechterin Olga Charlan hat doch gezeigt, dass wir uns nicht wohlfühlen im Wettbewerb mit russischen Sportlern", sagte Bech-Romantschuk der "Mediengruppe Münchner Merkur/TZ". Sie erinnerte damit an die Disqualifikation von Charlan durch den Fecht-Weltverband bei der WM, nachdem die Ukrainerin einer russischen Kontrahentin nicht die Hand gegeben hatte. Charlan durfte mit dem Team wieder antreten.

Der Leichtathletik-Weltverband stellt sich gegen eine Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees. Vor der WM hatte der Verband ein Trainingslager des ukrainischen Teams unterstützt. Präsident Sebastian Coe hat zuletzt erklärt, wenn sich die Situation nicht ändere, könne er sich bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Paris keinen Start russischer Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorstellen.

"Es kann keine Neutralität geben"

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Die Russen könnten gut schlafen und essen, sie müssten sich keine Gedanken darüber machen, dass ihr Haus bombardiert würde, sagte Bech-Romantschuk. "Russische Sportler sollten nur in Russland antreten. Es kann da keine Neutralität geben", betonte die Ehefrau des ukrainischen Schwimmers Mychajlo Romantschuk. "Russland ist ein terroristischer Staat, deshalb ist es für uns klar, dass keine russischen Sportler dabei sind." Es gebe russische Sportler, "die nichts gegen den Krieg sagen. Und es gibt sogar Sportler aus Russland, die den Krieg unterstützen."

Jetzt sei nicht der Zeitpunkt, über die Zukunft von russischen Sportlern zu reden. Sie selbst wolle "auf keinen Fall gegen Russen antreten. Sport ist politisch. Für viele Länder ist es sehr wichtig, Medaillen zu gewinnen und die eigene Flagge zu repräsentieren. Diese Bühne darf man Russland nicht geben", sagte Bech-Romantschuk. Für sie persönlich hat die WM in Budapest unglücklich begonnen. Im Weitsprung verpasste die WM-Zweite von 2019 in der Qualifikation nach drei Fehlversuchen das Finale am vergangenen Sonntag. Die Qualifikation im Dreisprung findet an diesem Mittwoch statt, in dieser Disziplin ist Bech-Romantschuk Europameisterin.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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