Was wird aus Brady & Rodgers? Quarterback-Youngster rufen NFL-Zeitenwende aus
21.01.2023, 09:00 Uhr
Trevor Lawrence dreht mit seinen Jacksonville Jaguars auf.
(Foto: USA TODAY Sports)
Tom Brady direkt raus, Aaron Rodgers und Russell Wilson erst gar nicht dabei. In den Viertelfinals der NFL-Playoffs übernimmt die Next Generation der Quarterbacks. Etwa die Rookie-Sensation Brock Purdy oder auch Jalen Hurts und Trevor Lawrence.
Angesprochen auf die Tatsache, dass er jetzt der Älteste ist, brachte es Dak Prescott kurz und knapp auf den Punkt. "Die Scheiße ändert sich schnell", sagte der Quarterback der Dallas Cowboys zum Generationswechsel in der NFL, mit seinen 29 Jahren ist er in den Playoffs unter den verbliebenen Regisseuren der Oldie. Kein Tom Brady (45), kein Aaron Rodgers (39), und schon gar kein Russell Wilson (34). Wenn am Wochenende das Viertelfinale über die Bühne geht, sind diese älteren Herren allesamt nicht dabei - und zumindest bei den beiden Ersteren stellt sich die Frage, ob sie nochmal angreifen wollen oder endgültig Auslaufmodelle sind.
Brady, siebenmaliger Super-Bowl-Gewinner, hat seine Zukunft nach dem Aus mit den Tampa Bay Buccaneers am Wildcard-Wochenende offen gelassen. Ebenso wie Rodgers (Green Bay Packers), der die Play-offs verpasste. Wilson, wie die anderen ein ehemaliger Champion, legte nach seinem Wechsel zu den Denver Broncos eine - man muss es so sagen - Horrorsaison hin. Dass diese großen Namen fehlen, heißt allerdings nicht, dass es weniger interessant wird. Denn die "Next Gen" hat viel zu bieten. Etwa die Rookie-Sensation Brock Purdy (23), "Mr. Irrelevant" (letzter Draftpick) gab wegen Verletzungssorgen bei den San Francisco 49ers sein NFL-Debüt vor gut drei Monaten und schlug voll ein.
Jalen Hurts (24) führte die Philadelphia Eagles in seiner erst zweiten Saison als Starter mit einer 14:3-Bilanz an die Spitze der NFC, kein NFL-Team war besser. Bei 15 Einsätzen ging er nur einmal als Verlierer vom Feld. Trevor Lawrence (23) sorgte dafür, dass die Jacksonville Jaguars trotz eines 2:6-Starts in die Hauptrunde nach fünf Jahren wieder die Playoffs erreichten. Und auch am Wildcard-Wochenende gelang den Jaguars eine Aufholjagd. Gegen die LA Chargers warf Lawrence in einer ganz schwachen ersten Hälfte vier Interceptions, aus einem 0:27 machte Jacksonville ein 31:30. Mehr Spektakel geht nicht. Auch zu erwähnen ist Daniel Jones (25), der mit den New York Giants nach einem Erfolg über die Minnesota Vikings um deren Quarterback Kirk Cousins (34!) etwas unerwartet im Viertelfinale steht.
Das sieht bei Patrick Mahomes (27) anders aus, der größte Name unter den acht übrig gebliebenen Quarterbacks ist mit den Kansas City Chiefs Dauergast in den Play-offs. 2020 gewann die Franchise den Titel, 2021 ging das Finale verloren. Das gleiche Schicksal ereilte Joe Burrow (26) im Vorjahr mit Cincinnati, am Sonntag (21 Uhr/ProSieben und DAZN) geht es für die Bengals gegen die Buffalo Bills und Josh Allen (26). Bleibt abzuwarten, ob Brady und Rodgers die "Twens" noch einmal herausfordern, zumindest bei Letzterem klingt es so. "Ich denke, ich kann unter den richtigen Bedingungen wieder den MVP-Titel gewinnen", erklärte Rodgers zuletzt vielsagend in der Pat McAfee Show. Am grundsätzlichen Wandel würde aber auch das nichts ändern.
Quelle: ntv.de, tno/sid