Sport

Ballack-Abgang im Streit Rummenigge kartet nach

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat die Angriffe des zum FC Chelsea London abwandernden Michael Ballack gekontert und den Kapitän der Nationalelf erneut heftig kritisiert. "Der Vorwurf, den die Fans und auch wir ihm machen, ist, dass er nie Klartext gesprochen hat", sagte Rummenigge im Bayerischen Fernsehen. Ballacks monatelanges Schweigen über seine sportliche Zukunft sei ein Ärgernis für die Bayern gewesen.

Ballack hatte zuvor im Fachmagazin "kicker" der Münchner Vereinsführung und vor allem Rummenigge vorgeworfen, mit "populistischen Aussagen" die Fans gegen ihn aufgewiegelt zu haben. Bei seiner Verabschiedung vor dem letzten Saisonspiel am Samstag war der Mittelfeldspieler in der Allianz Arena ausgepfiffen worden. "Zu den Pfiffen hat er selbst seinen Schuss beigetragen. Er hätte einfach Klartext sprechen sollen, statt ständig rumzueiern"", sagte Rummenigge der "Bild"-Zeitung.

Nach vier Spielzeiten beim FC Bayern hatte Ballack am Montag seinen Wechsel zum englischen Meister FC Chelsea offiziell bekannt gegeben. Der 29-Jährige unterschrieb einen Dreijahresvertrag und soll beim Verein des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch britischen Zeitungsberichten zufolge mindestens 4,6 Millionen Pfund (rund 6,75 Millionen Euro) pro Jahr verdienen.

Klinsmanns Rat

Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte Ballack offenbar in seiner Entscheidung bestärkt, zu Chelsea zu wechseln. Bei seiner Vorstellung als Neuzugang des Londoner Klubs sagte der Mittelfeldspieler, er habe Klinsmann sowie die in der Premier League spielenden Robert Huth und Jens Lehmann zum Thema Fußball in England befragt. "Und sie haben mir gute Dinge über dieses Land erzählt." In erster Linie sei aber Chelseas Stärke und Zielsetzung ausschlaggebend für den Wechsel an die Themse gewesen. "Man muss sich nur anschauen, was der Verein alles in den letzten beiden Jahren erreicht hat."

Zwei Mal habe Chelsea die Meisterschaft geholt, und das bei Konkurrenten wie Arsenal, das im Finale der Champions League steht, und dem FC Liverpool, der die europäische Königsklasse vergangenes Jahr gewann. "Dies zeigt die Stärke der Liga in England." Auch Klinsmann spielte als Profi in der Premier League beim Londoner Club Tottenham Hotspur.

Auch "ManU" fragte nach

Geld sei nicht ausschlaggebend gewesen für seinen Wechsel in das Star-Ensemble des russischen Milliardärs Roman Abramowitsch, beteuerte der 29-Jährige. "Geld kann ich in jeder Liga verdienen und ich habe gut in Deutschland verdient. Die große Herausforderung für mich war, nach England zu kommen und hier zu spielen. " Es sei sein Traum als 22 oder 23-Jähriger gewesen, ins Ausland zu gehen. "Jetzt ist die richtige Zeit. "

Auch der frühere Bayern-Erzrivale Manchester United habe an einer Verpflichtung Interesse gezeigt, sagte Ballack. "Aber ich habe in Chelsea größere Möglichkeiten gesehen." Chelsea gilt schon jetzt als einer der Favoriten auf den Gewinn der Champions League in der kommenden Saison.

Welche Rolle Ballack genau in dem Team spielen wird, ist noch nicht klar. Es wird damit gerechnet, dass Trainer Jose Mourinho mit drei Mann im Mittelfeld antreten und damit auf Rotation setzen wird. Denn neben Ballack stehen ihm der englische Nationalspieler Frank Lampard sowie der französische Nationalspieler Claude Makelele und Michael Essien aus Ghana zur Verfügung.

Angst vor einer Rolle als Luxus-Joker auf der Auswechselbank hat Ballack angesichts dieser hochkarätigen Konkurrenz offenbar aber nicht. "Was meine Position angeht, so bin ich sehr flexibel", sagte er. "Ich kann hinter oder vor dem Mittelfeld spielen oder auch auf die Seiten ausweichen."

Quelle: ntv.de

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