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"Eine Art globale Schizophrenie" Russische Ikone Välbe verabscheut queere Menschen

Was der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit Sport zu tun hat, "verstehe ich wirklich nicht", sagt Yelena Välbe.

Was der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit Sport zu tun hat, "verstehe ich wirklich nicht", sagt Yelena Välbe.

(Foto: IMAGO/SNA)

Die russische Langlauf-Chefin Yelena Välbe sorgt in einem Interview einmal mehr für Empörung. Einerseits übt sie scharfe Kritik am IOC und dessen Präsidenten Thomas Bach, andererseits schießt sie gegen die LGBTQ-Gemeinde. Dies ruft heftige Reaktionen hervor.

Yelena Välbe, russische Verbandschefin im Ski Langlauf und als Aktive unter anderem 14 Mal Weltmeisterin und dreimal Olympiasiegerin, zeigt sich offen intolerant gegen queere Menschen im Wintersport. "Als Mutter von drei Kindern und Großmutter von zwei Enkeln werde ich LGBT-Menschen nie verstehen", sagte sie in einem Interview mit "Komsomolskaya Pravda": "Dazu muss ich mich nicht zwingen lassen oder mir sagen lassen, dass ich diesen Leuten gegenüber tolerant sein muss."

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Mehr noch: Välbe schlägt vor, man solle doch "getrennte Olympische Spiele" veranstalten lassen. "Vertrauen Sie mir, sie werden sogar ein Publikum haben." Queere Menschen, so die russische Verbandschefin, hätten "eine Art globale Schizophrenie. Anders kann man es nicht nennen". Transgender-Menschen bezeichnete die 54-Jährige als "abscheulich". Aussagen, die umgehend große Empörung innerhalb des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hervorriefen.

IOC-Mitglied distanziert sich von Välbe

Das norwegische IOC-Mitglied Kristin Kloster Aasen machte beim Sender "NRK" deutlich: "Ich distanziere mich von Välbes Haltung. Um Teilnahme, Antidiskriminierung, Inklusion und Fairplay zu gewährleisten, hat das IOC im vergangenen November einen allgemeinen Rahmen für die Teilnahme von LGBT-Athleten verabschiedet."

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In Russland besteht unterdessen seit 2013 ein von Präsident Wladimir Putin unterzeichnetes Gesetz, nachdem Menschen wegen sogenannter "LGBT-Propaganda" vor Minderjährigen strafrechtlich verfolgt werden können. Am Donnerstag hat die Duma eine weitere Verschärfung des Gesetzes gebilligt.

Yelena Välbe zog derweil auch über die IOC-Empfehlung, Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine weiterhin von Ski-Wettbewerben auszuschließen, her. Der Ski-Weltverband FIS, "das ist klar", agiere nicht unabhängig, so die Verbandschefin: "Ich verstehe einfach nicht, was das Internationale Olympische Komitee damit zu tun hat, wenn es nicht um die Olympischen Spiele geht." Välbe sei "bis ins Mark empört". Was der Krieg Russlands gegen die Ukraine mit Sport zu tun hat, "verstehe ich wirklich nicht", so die Ex-Wintersportlerin.

Quelle: ntv.de, tno/sport.de

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