Formel1

Formel-1-Lehren aus Austin Das Ende der Mercedes-Dominanz ist nahe

Lewis Hamilton (l.) muss sich erneut hinter Max Verstappen (r.) einreihen. Shaquille O’Neal (m.) ist sehr groß.

Lewis Hamilton (l.) muss sich erneut hinter Max Verstappen (r.) einreihen. Shaquille O’Neal (m.) ist sehr groß.

(Foto: imago images/PanoramiC)

Max Verstappen hat den Grand Prix in den USA gewonnen und ist seinem ersten WM-Titel in der Formel 1 einen großen Schritt näher gekommen. Zwölf Punkte Vorsprung hat der Red-Bull-Fahrer aus den Niederlanden nun auf den Briten Lewis Hamilton im Mercedes. Die Lehren aus dem Rennen auf dem Circuit of the Americas:

Max Verstappen hat ein Weltmeister-Paket

Vor der Reise nach Austin wurden die Mercedes von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas als klare Favoriten betrachtet für die Strecke, auf der Hamilton fünf von zuvor acht Rennen gewonnen hatte und seit Einführung der Hybrid-Motoren die Pole Position immer an einen Mercedes ging. Doch dann schnappte sich Verstappen nicht nur Startplatz eins, sondern war auch im Rennen nicht zu kriegen für Hamilton. "Ich weiß nicht, was wir hätten anders machen können. Das war das, was wir hatten", sagte der Rekordweltmeister. Verstappen konnte sich auf seine Strategen und Mechaniker verlassen - und machte selbst keinen Fehler in der Hitze von Texas. Mit zwölf Punkten Vorsprung reist der Niederländer zum nächsten Rennen nach Mexiko, wo die Höhenlage den Stärken des Red Bull entgegenkommt. Die Mehrheit der Fans wird es freuen. Vor dem Rennen in Austin wurde Verstappen in einer Umfrage zum beliebtesten Piloten der Formel 1 gewählt. Am Sonntag dürften neue Anhänger hinzugekommen sein.

Hamilton und Mercedes brauchen ein kleines Wunder

Fünf Rennen sind es noch, aber der Rückstand wird größer. "Die Chancen sind absolut intakt, es ist alles offen. In einem Rennen kann es sich entscheiden, wenn einer stehen bleibt", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Aber auch er weiß: Die beiden anstehenden Rennen in Mexiko und Brasilien sind auf Strecken, die den Red Bulls traditionell liegen. "Wir haben ein gutes Paket und wir werden dort stark sein", sagte Verstappens Teamkollege Sergio Perez. Sollte Hamilton also nicht mindestens einen der beiden kommenden Grand Prix gewinnen oder Verstappen ausscheiden, wird es sehr, sehr eng mit Titel Nummer acht. "Ich habe gesagt, wenn wir die WM gewinnen wollen, brauchen wir zehn Siege. Es fehlen also noch zwei", prognostizierte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. "Es wird hart", sagte Hamilton zu den Aussichten auf den achten Titel. Bei aller fahrerischen Klasse wurde zudem deutlich: Das Mercedes-Gesamtpaket war an diesem Wochenende nicht gut genug. Die Strategen ließen sich von Red Bull überrumpeln, auf dem Medium-Reifen war der Silberpfeil zu Beginn zudem das unterlegene Auto.

Die Formel 1 und die USA haben zueinander gefunden

Die Formel 1 und die Vereinigten Staaten von Amerika, das war jahrzehntelang eine überhaupt nicht funktionierende Kombination. Inzwischen aber gibt es einen regelrechten Boom und zum Rennwochenende auf dem Circuit of the Americas kamen sagenhafte 400.000 Zuschauer. Die bejubelten nicht nur Lewis Hamilton, sondern auch WM-Spitzenreiter Max Verstappen und viele weitere Fahrer - die auch durch die Netflix-Serie "Drive to survive" inzwischen einem breiteren Publikum bekannt sind. Laut wurde es auch bei den Konzerten von Billy Joel und Twenty One Pilots - sowie der Pokalübergabe durch Basketball-Superstar Shaquille O'Neal, der Hamilton noch immer überragte, obwohl dieser auf dem Podest stand.

Sebastian Vettel kämpft auch um einen Punkt

Ein neuer Motor, dazu weitere neue Teile für seinen Aston Martin: Schon vor der Qualifikation war klar, dass Sebastian Vettel wegen der Strafe vom Ende des Feldes würde starten müssen. Von Rang 18 arbeitete sich der viermalige Weltmeister schließlich noch vor bis auf Platz zehn und holte den 36. WM-Punkt der Saison. Zwar ärgerte sich der Perfektionist in Sebastian Vettel über die verpatzte Anfangsphase, aber der Rennfahrer in ihm schwärmte vom intensiven Duell mit George Russell, am Ende überwog aber vor allem die Freude über einen Punkt "Es ist nur ein Punkt aber wir haben hart gekämpft. Wir haben immerhin etwas im Gepäck", sagte der Heppenheimer vor der Abreise aus Texas. Erstmals seit dem Belgien-Grand-Prix nahm der viermalige Weltmeister wieder etwas Zählbares mit.

Mick Schumacher fährt ein unauffälliges Rennen

Bis zur Schlussphase nahm kaum jemand den zweiten deutschen Fahrer wahr. Schumacher fuhr im unterlegenen Haas mal wieder ein unauffälliges Rennen am Ende des Feldes. Vor der letzten Runde tauchten dann plötzlich Verstappen und Hamilton im Rückspiegel auf - und Schumacher stand nach Meinung des Niederländers im Weg. Entscheidend blockiert wurde Verstappen beim Überrunden aber nicht.

Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen