Spielberg-Quali wird extrem eng Hamilton legt Bestzeit vor, Vettel lauert
29.06.2018, 17:12 Uhr
Vor dem Österreich-GP steht Ferrari-Pilot Sebastian Vettel mächtig unter Druck. Seit Formel-1-Konkurrent Lewis Hamilton seinen Motor nachgebessert hat, läuft es für Mercedes. In Spielberg wird das Rennen um die Pole nun besonders spannend.
Mit einem umfassenden neuen Aerodynamik-Update an seinem Mercedes hat Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton im Training zum Großen Preis von Österreich seinen Rivalen Sebastian Vettel hinter sich gelassen. Der Ferrari-Pilot musste sich in den beiden Sessions auf dem Red Bull Ring in Spielberg mit den Plätzen vier und drei begnügen.
Der WM-Führende Hamilton fuhr hingegen mit seinem weiterentwickelten Silberpfeil-Chassis jeweils Bestzeit. Am Vormittag hatte der 33-Jährige 1:04,839 Minuten für die 4,318 Kilometer lange Strecke in der Steiermark benötigt. In der zweiten Einheit am Nachmittag steigerte er sich wie die meisten anderen Fahrer noch einmal und erzielte in 1:04,579 Minuten die Tagesbestzeit. Ihm am nächsten kam jeweils sein Teamkollege Valtteri Bottas.
"Engste Qualifikation in diesem Jahr"
Vettel lag im ersten Training noch 0,341 Sekunden hinter Hamilton, im zweiten Abschnitt verkürzte er den Abstand auf 0,236 Sekunden. Sein Landsmann Nico Hülkenberg kam im Renault abgeschlagen auf Rang 15. Die beiden Trainingseinheiten nutzen die Teams, um die Autos für die Qualifikation am Samstag (15.00 Uhr/RTL und im Liveticker bei n-tv.de) und das Rennen am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und im Liveticker bei n-tv.de) einzustellen. Der Red-Bull-Ring ist einer der kleinsten Kurse im Formel-1-Kalender, von den Rundenzeiten ist er sogar der kürzeste.
Hamilton erwartet daher am Samstag "eine der engsten Qualifikationen in diesem Jahr". Auch weil die Top-Teams von Mercedes, Ferrari und Red Bull näher zusammen gerückt sind. In den beiden Übungseinheiten waren die Silberpfeile erst einmal das Maß, auch wenn die Aussagekraft der Trainings-Zeiten wegen der oft unterschiedlichen Programme der Teams eher begrenzt ist. Das Aerodynamik-Update bei den Silberpfeilen funktionierte dem ersten Anschein nach unter Realbedingungen. "Das Auto sieht ziemlich gut aus, man sieht das bei den Onboard-Aufnahmen", sagte Teamchef Toto Wolff schon nach der ersten Einheit. "Es liegt sehr stabil und ist einfach zu fahren. Das müssen wir nun auch für das restliche Rennwochenende so hinbekommen."
Vettel zeigt sich zuversichtlich
Schon am vergangenen Sonntag hatte Mercedes beim Großen Preis von Frankreich mit einem Motor-Upgrade die Formel-1-Hierarchie wieder zurechtgerückt. Mit einem Plus von zehn PS war Hamilton zu seinem dritten Saisonsieg gerast und hatte Vettel die WM-Führung wieder abgenommen. Der 30-jährige Heppenheimer liegt vor dem neunten von 21 Saisonrennen 14 Punkte hinter dem Briten. Der Berg-und-Tal-Strecke in der Steiermark war seit ihrem Formel-1-Comeback 2014 unter dem neuen Namen Red Bull Ring in Mercedes-Hand: Zweimal gewann Hamilton, einmal Nico Rosberg und im vergangenen Jahr Bottas - denkbar knapp vor Vettel.
Der Deutsche hatte sich am Donnerstag dennoch zuversichtlich zu seinen Chancen geäußert: "Ich glaube, auf dieser Art Strecke sind wir in dieser Saison stärker als 2017." Nach seinem Startunfall und Platz fünf in Le Castellet steht er auch unter Zugzwang, um Hamilton in der WM-Wertung nicht zu weit davonziehen zu lassen.
Quelle: ntv.de, Claas Hennig, dpa