Fußball

Fußballverrückte beim Confed Cup Chiles Superstars tönen, Ronaldo posiert

Arturo Vidal und Alexis Sanchez fürchten sich nicht vor dem Duell mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo - die chilenischen Superstars haben das Finale im Blick.

Arturo Vidal und Alexis Sanchez fürchten sich nicht vor dem Duell mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo - die chilenischen Superstars haben das Finale im Blick.

(Foto: AP)

Die größten Stars des Confed Cups treffen im Halbfinale aufeinander: Portugal mit Cristiano Ronaldo spielt gegen Chile mit Arturo Vidal und Alexis Sanchez. Dabei denkt einer sogar schon an ein Finale gegen Deutschland.

Arturo Vidal und Co. lassen sich von "Schreckgespenst" Cristiano Ronaldo keine Angst einjagen, der viermalige Weltfußballer gibt sich selbstbewusst wie eh und je. Im Halbfinale der Superstars wollen Chile und Portugal beim Confed Cup den vorletzten Schritt zum Premierentriumph auf der Weltbühne machen. "Ronaldo ist in Topform, aber sie haben mehr zu bieten als nur ihn", sagte Vidal vor dem Duell (ab 20 Uhr im n-tv.de Liveticker) in Kasan. "Wir sind schon zuvor auf andere Teams von ihrer Qualität getroffen und haben gut darauf reagiert. Wir müssen einfach an uns selbst glauben."

Nach dem Viertelfinal-K.o. mit dem FC Bayern gegen Real Madrid in der Königsklasse soll es für Vidal an der Seite des auch in München begehrten Alexis Sanchez nicht das nächste Ronaldo-Trauma geben. Sowohl der Copa-America-Champion 2015 und 2016 als auch der Europameister aus dem vergangenen Sommer wollen in Russland ihre ersten Titel überhaupt veredeln.

Portugal will Geschichte schreiben

Der Confed Cup werde in Portugals "Geschichtsbücher eingehen", schwärmte Ronaldo schon vor der Auftaktpartie: "Der Turniersieg wäre natürlich ein Traum." Der ins Zwielicht geratene 32-Jährige beantwortet in Russland nach dem Wirbel um die Steueranschuldigungen und angeblichen Wechselgedanken keine Journalistenfragen, gibt höchstens kurze Statements nach seiner routinemäßigen Wahl zum Spieler des Spiels ab. Nur in sozialen Netzwerken lässt Ronaldo vor dem Halbfinale die Muskeln spielen, inszenierte sich in lässiger Pose mit seinen Teamkollegen als "bereit für morgen".

Stattdessen gibt Trainer Fernando Santos die Tonlage für sein Team vor, das sich dem aggressiven Spielstil der Chilenen um Vidal widersetzen soll. "Wir sind auch Krieger, von lusitanischem Blut", formulierte der Coach, der auf Dortmunds verletzten Verteidiger Raphael Guerreiro verzichten muss. "Wir sind bereit und wollen wieder Geschichte für Portugal schreiben", sagte Mittelfeldspieler Adrien Silva ähnlich forsch.

Chile fürchtet sich nicht vor Ronaldo

Beim Confed Cup reichten für den lockeren Halbfinaleinzug bislang auch nur kurze Glanzmomente von Kapitän Ronaldo. Und doch versucht sich Chile möglichst unbeeindruckt zu präsentieren. "In Portugal gibt es keinen cuco", scherzte Vidal nach dem Zitter-Weiterkommen beim 1:1 gegen Australien. "Cuco" ist in Lateinamerika ein mythischer Geist, der Kinder um den Schlaf bringt. Will sagen: Ronaldo sorgt bei uns für keinen Schrecken. "Eine der großen Tugenden dieser Goldenen Generation Chiles ist, dass sie sich vor niemandem mehr fürchtet", lobte die Zeitung "La Tercera" die neue Angriffslust.

Eine Analyse, die auf beide Halbfinalisten zutrifft. Es ist ein Duell zweier fußballverrückter Nationen mit ähnlicher Historie: Lange galten Portugal und Chile auf ihren Kontinenten als verheißungsvolle Underdogs, die die Großmächte wie Deutschland und Spanien oder Brasilien und Argentinien herausfordern. Doch bei großen Turnieren versagten regelmäßig die Nerven - bis zu den jüngsten Titeln.

Chilenen gehen ohne Personalsorgen ins Spiel

Beim Confed Cup können sich beide nun auf ihre Erfahrung verlassen. Portugal und Chile haben neben der größten Starpower auch die zwei ältesten Teams bei diesem Turnier, beim 1:1 gegen Deutschland vertraute Chiles Coach Juan Antonio Pizzi einer Startelf mit einem Altersschnitt über 30 Jahren. "Gefährliches Chile auf dem Weg nach Portugal", titelte "A Bola" beeindruckt. Doch wie sehr hat das laufintensive Pressing dem Team um die Best-Ager Vidal, Sanchez, Leverkusens Charles Aranguiz oder dem Ex-Hamburger Marcelo Diaz zugesetzt?

Zumindest plagen die Chilenen keine Personalsorgen - im Gegensatz zu Portugal. Pepe fehlt in der zentralen Abwehr gelbgesperrt, neben Guerreiro droht auch der Ausfall von Bernardo Silva. So nährt sich die Hoffnung von Diaz - der schon auf ein erneutes Duell mit dem Weltmeister spekuliert. "Ich würde gerne wieder gegen Deutschland spielen", sagte der frühere Bundesligaprofi. "Sie sind ein starkes Team, es wäre wundervoll, es wäre ein tolles Spiel."

Quelle: ntv.de, Florian Lütticke, dpa

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