Fußball

Stress nach Chabot-Schimpfanfall VfB Stuttgart spürt nach Sieg gegen Kiel die pure Erleichterung

El Bilal Toure machte ein bärenstarkes Spiel für die Stuttgarter.

El Bilal Toure machte ein bärenstarkes Spiel für die Stuttgarter.

(Foto: dpa)

Nach drei Spielen ohne Sieg in der Bundesliga gewinnt der VfB Stuttgart gegen Holstein Kiel. Ein zittriger, aber auch wichtiger Erfolg angesichts der Dreifachbelastung. "Wir wussten um die Bedeutung des Spiels", sagt Trainer Hoeneß, "die Bundesliga ist für uns der wichtigste Wettbewerb."

Nach dem Schlusspfiff herrschte die pure Erleichterung. Sebastian Hoeneß umarmte Deniz Undav, dem Trainer und dem Torjäger des VfB Stuttgart war anzusehen, wie viele Steine ihnen vom Herzen gefallen waren. Mehr als eine Stunde lang hatten die hochkonzentrierten Schwaben den wackeren Aufsteiger Holstein Kiel souverän im Griff gehabt, dann brachte sie ein dummer Platzverweis von Jeff Chabot (66.) beinahe noch um den Sieg. Der Abwehrspieler schimpfte sich nach einem Foul, das er gar nicht begangen hatte, um Kopf und Kragen.

"Zum Glück haben wir kurz zuvor das 2:0 erzielt", sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth über die Gelb-Rote Karte für Chabot. Der auffällige El Bilal Toure (61.) hatte die Führung durch Undav (19.) traumhaft ausgebaut, doch kaum war Chabot, der am Freitag im Spiel bei Bayer Leverkusen fehlen wird, draußen, wurde es noch mal brenzlig: Kiel kam in Fahrt, durch Armin Gigovic (84.) zum Anschlusstreffer und trotz Gelb-Rot für Fiete Arp (88.) fast noch zum Ausgleich.

"Jetzt willst du mehr"

"Wir wussten um die Bedeutung des Spiels", sagte Hoeneß, "die Bundesliga ist für uns der wichtigste Wettbewerb." In der Bundesliga hatte der VfB zuvor drei Mal in Serie nicht gewonnen, "unser Ziel war es daher, mit drei Punkten in der Tabelle voranzukommen", ergänzte der Trainer. "Wir wussten, dass das Spiel noch wichtiger ist als Juve", ergänzte Undav unter Verweis auf den glanzvollen Auftritt drei Tage zuvor in der Champions League bei Juventus Turin (1:0).

"Wir müssen den Fokus hochhalten", mahnte Undav angesichts der Dreifachbelastung, an diese, sagte Wohlgemuth, "müssen wir uns noch gewöhnen. Zeit dazu bleibt kaum, "es hört ja gar nicht mehr auf", stellte Undav fest, betonte nach der "guten Woche" aber auch: "Jetzt willst du mehr. Du willst im Pokal weiterkommen. Dann willst du gegen Leverkusen gewinnen. Dann willst du gegen Atalanta gewinnen. Dann willst du gegen Frankfurt gewinnen."

"Er hat gezeigt, warum er bei uns ist"

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Es ist ein straffes Programm, Fortsetzung zunächst am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern, dann schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN, beide Spiele gibt's im Liveticker bei ntv.de) bei Meister Leverkusen. Da kann einem schon mal die Puste ausgehen, das "Ende einer englischen Woche", bekannte Undav, "geht mehr an die Substanz." Das bedingt, dass Hoeneß rotieren muss. "Wir haben viele Spiele, wo jeder Spieler seine Chance kriegen wird und die dann nutzen muss", sagte Undav.

Genutzt hat sie am Samstag erneut Toure. In Turin hatte er als Joker in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt, diesmal legte er erst für Undav mit einem No-Look-Pass auf, dann donnerte er den Ball aus 25 Metern selbst ins Netz. "Er hat gezeigt, warum er bei uns ist", sagte Wohlgemuth über die Leihgabe vom Atalanta Bergamo - am 6. November dann der nächste Gegner in der Champions League.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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