"Dann können wir aufhören" Hamann schimpft DFB-Schiri-Experten im Live-TV aus
22.10.2023, 08:32 Uhr
Hamann (rechts) und Feuerherdt.
(Foto: Screenshot: Sky-Bundesliga-Übertragung)
Ein übles Foul von Freiburgs Vincenzo Grifo gegen Bochums Cristian Gamboa wird nur mit Gelb geahndet, das sorgt für Diskussionen. Nach dem Bundesliga-Spiel redet sich TV-Experte Dietmar Hamann in Rage - weil DFB-Schirisprecher Alex Feuerherdt zu erklären versucht, warum die Rote Karte ausblieb.
Verärgert über eine Schiedsrichter-Entscheidung beim Bundesliga-Spiel in Freiburg hat sich TV-Experte Dietmar Hamann ein Wortgefecht mit DFB-Funktionär Alex Feuerherdt geliefert. "Wenn wir für so etwas keine Rote Karte geben, dann können wir aufhören", wetterte Hamann im Sky-Studio über ein Foul des Freiburgers Vincenzo Grifo an Cristian Gamboa vom VfL Bochum. Als der zugeschaltete Feuerherdt, Sprecher der DFB Schiri GmbH, die Gelbe Karte gegen Grifo verteidigte, konterte Hamann: "Alex, ihr dreht es euch so hin, wie ihr es braucht."
Schiedsrichter Tobias Reichel hatte beim harten Einsteigen des Freiburgers entschieden, dass Gamboa nicht voll am Knöchel, sondern nur an der Fußseite getroffen worden sei. "Das Trefferbild ist tatsächlich ein Kriterium, welches für die Schiedsrichter wichtig ist", erklärte Feuerherdt. Hamann widersprach vehement: "Erzähl mir nichts vom Trefferbild. Das ist eine Rote Karte." Zuvor hatte auch Bochums Trainer Thomas Letsch die Milde des Referees kritisiert. "Ich frage mich, ob er ihm den Fuß erst brechen muss, damit es Rot gibt? Das muss mir mal einer erklären", sagte Letsch.
Als Feuerherdt argumentierte, Grifo habe den Schuhrand von Gamboa getroffen, redete sich Hamann immer weiter in Rage und sagte: "Der Schuh geht doch nicht bis zum Schienbein." Kurz darauf setzte der Ex-Nationalspieler sogar zur Generalkritik an. "Am Ende der Saison kommt wieder die DFB-Statistik und es heißt: Einmal hat der Videobeweis falsch entschieden. Es waren dieses Jahr schon zehn Situationen, wo ihr falsch entschieden habt", sagte Hamann.
Dem wiederum widersprach Feuerherdt entschieden. Er sei verwundert, weil ihm bei vorherigen TV-Schalten keine zehn Fehler vorgerechnet worden seien. "Ich kann die Schärfe, ehrlich gesagt, nicht verstehen. Das ist keine Entscheidung, die 100 zu Null für Rot ist", sagte der DFB-Funktionär. Vor seinem Wechsel zum DFB war Feuerherdt unter anderem Autor der Kolumne "Collinas Erben" bei ntv.de, die sich nach jedem Bundesliga-Spieltag mit den Entscheidungen der Unparteiischen auseinandersetzte. Der Titel entstammte dem gleichnamigen Schiedsrichter-Podcast, den Feuerherdt mit Klaas Reese in loser Folge veröffentlichte.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa