Haftstrafe knapp abgewendet Hernández über "schlimmste Zeit meiner Karriere"
06.12.2021, 17:26 Uhr
Hernández blickt mit Grauen zurück.
(Foto: imago images/Sven Simon)
Er entgeht einer Haftstrafe nur knapp - es wäre der negative Karriere-Höhepunkt für Lucas Hernández gewesen. Ohnehin läuft es für den Fußballer beim FC Bayern lange nicht rund. Auf seinen Wechsel mit Rekordablöse folgt eine Verletzungsmisere. Nachträglich dankt er seinem Verein.
Der französische Fußball-Weltmeister Lucas Hernández vom FC Bayern München hat erstmals öffentlich über die Gefängnisstrafe gesprochen, die ihm lange drohte. "Das war für mich eine sehr schwierige Zeit", sagte der 25-Jährige dem "Kicker": "Gott sei Dank ist alles gut geworden."
Hernández war wegen eines Verstoßes gegen ein Annäherungs- und Kontaktverbot gegenüber seiner heutigen Ehefrau im Dezember 2019 zu einer sechsmonatigen Haft verurteilt worden. Ende Oktober gab das Landgericht in Madrid dem Einspruch des Profis gegen den Haftbefehl statt und hob die Vollstreckung des Urteils auf.
Hintergrund des Falls ist ein handgreiflicher Streit des Weltmeisters von 2018 mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau, der sich bereits vor viereinhalb Jahren - im Februar 2017 - ereignete, als Hernández noch in Spanien bei Atlético Madrid spielte. "Weder meine Frau noch ich haben verstanden, warum die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen mich eröffnet hat", sagte Hernández: "Es handelte sich ja um einen Vorfall aus dem Jahr 2017, das ist Vergangenheit. Die Gegenwart ist, dass meine Frau schwanger ist, dass ich sie liebe und dass sie mich liebt."
"Glück ist zu mir zurückgekehrt"
Der Abwehrspieler bedankte sich beim FC Bayern, der ihm "immer zur Seite stand. Die Verantwortlichen haben meine Situation verstanden und mir geholfen." Seine Anwälte hätten ihm aber stets versichert, "dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche".
Überhaupt hatte er seit seinem Wechsel nach München als teuerster Spieler der Bundesliga-Geschichte 2019 für stolze 80 Millionen Euro "keine einfachen Jahre", sagte Hernández mit Blick auf seine Verletzungsmisere. Die ersten eineinhalb Spielzeiten seien "definitiv die schlimmste Zeit meiner Karriere" gewesen, "sehr kompliziert". "Dann ist das Glück zu mir zurückgekehrt, ich konnte wieder spielen und habe jetzt wieder Spaß am Fußball."
Die Rekordablöse sei jedoch nie eine Belastung für ihn gewesen, betonte er. "Es war ein großer Transfer, und es ist viel Geld, keine Frage. Aber zu dieser Zeit, vor Corona, gab es viele solcher Transfers. Ich versuche, jeden einzelnen Euro meiner Ablöse mit Leistung zurückzuzahlen."
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid