Bundesverdienstorden verliehen Jürgen Klopp äußert sich eindeutig zur Bundestrainer-Frage
01.10.2024, 16:11 Uhr
Bundespräsident Steinmeier (l.) konnte Klopp in Berlin treffen.
(Foto: IMAGO/Metodi Popow)
Wird Klopp der Nachfolger von Bundestrainer Nagelsmann, wenn dieser sein Tagesgeschäft wieder in der wunderbaren Welt des Klub-Fußballs sieht? Trainer-Ikone Klopp hat dazu eine klare Meinung. Die formuliert er, nachdem er von Bundespräsident Steinmeier mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet wird.
Jürgen Klopp sieht sich mittelfristig nicht in der Rolle des Fußball-Bundestrainers als Nachfolger von Julian Nagelsmann. "Alle hoffen, dass Julian Nagelsmann das viel, viel länger macht als bis 2026", sagte der ehemalige Erfolgscoach des FC Liverpool und von Borussia Dortmund am Rande der Verleihung des Bundesverdienstordens durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin.
Rudi Völler, Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hatte Klopp jüngst als einen denkbaren Nachfolger von Nagelsmann ins Gespräch gebracht. Der 37-Jährige hatte seinen Vertrag mit dem DFB vor der Europameisterschaft im vergangenen Sommer bis zum Ende der WM 2026 verlängert.
"Ich weiß ja gar nicht, was Jürgen nochmal machen möchte. Wenn sich Julian Nagelsmann aber irgendwann entscheiden würde, dass er lieber wieder einen Top-Klub in Europa oder Deutschland trainieren würde - klar, dann geht natürlich kein Weg an Jürgen Klopp vorbei, wenn er es dann möchte ...", hatte Völler im "Sportstudio" des ZDF gesagt. Er wolle ungern über Fußball reden, weil es nichts zu sagen gebe, sagte Klopp in Berlin. "Rudi Völler ist ein sehr netter Kerl. Er wurde in diese Situation gebracht, darüber reden zu müssen", meinte der Trainer.
Klopp hatte nach neun Jahren den FC Liverpool im Sommer verlassen und befindet sich in einer nicht befristeten Trainer-Auszeit. Auch ein Ende seiner Karriere als Coach hatte der 57-Jährige nicht ausgeschlossen. Nagelsmann selbst hatte immer betont, perspektivisch auch wieder als Klub-Coach arbeiten zu wollen.
"Klopp ist vielen ein großes Vorbild geworden"
Gemeinsam mit 27 anderen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in "herausragender Weise" für die Werte der Demokratie eingesetzt haben, wurde Klopp anlässlich des Tages der Deutschen Einheit mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.
Klopp hätten "Erfolg und Ruhm nie davon abgebracht, sich jedem einzelnen Sportler zuzuwenden und in ihm den Menschen zu sehen", hieß es in der Begründung für die Auszeichnung: "Auch für seine zahlreichen Fans hat er sich immer viel Zeit genommen und sich auch der gesamten Region, in der er gelebt hat, zugewandt." Von Liverpool aus habe der "populärste Deutsche in Großbritannien" zudem "erheblich zu einem positiven Bild unseres Landes beigetragen."
Klopp fühlte sich geehrt. "Es ist wirklich sehr, sehr besonders. Hier sind ganz viele Menschen mit unglaublich tollen Lebensleistungen. Deshalb fühle ich mich sehr demütig und sehr klein in einer Gruppe von so außergewöhnlichen Menschen mit so außergewöhnlichen Geschichten", sagte er und ergänzte: "Wir freuen uns alle sehr über die Auszeichnung. Es war ein sehr würdevolles Event."
Klopps gesellschaftlicher und sozialer Einsatz wurden herausgestellt. Er helfe "benachteiligten jungen Menschen, setzt sich für Toleranz ein und zeigt, wie Zusammenhalt und Solidarität gelebt werden können. Jürgen Klopp ist damit vielen ein großes Vorbild geworden - und ein herausragender Fußballbotschafter weit über die Sportwelt hinaus."
Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid