Fußball

Sommer-Veto für FC Bayern Nagelsmann unterstellt Gladbach Pokerspiel

Julian Nagelsmann will Torhüter Yann Sommer weiter zu den Bayern lotsen.

Julian Nagelsmann will Torhüter Yann Sommer weiter zu den Bayern lotsen.

(Foto: IMAGO/Ulrich Wagner)

Die Seifenoper um einen möglichen Wechsel von Torhüter Yann Sommer geht in die nächste Runde. Nachdem Mönchengladbach ein Veto eingelegt hat, fällt Bayern-Trainer Julian Nagelsmann "nicht in Ohnmacht". Vielmehr glaubt er an ein Pokerspiel, während die Fohlen eine Freigabe-Bitte Sommers dementieren.

Das Veto von Borussia Mönchengladbach für einen Winter-Transfer von Yann Sommer zum FC Bayern erschwert die Lösung der Torwart-Problematik beim deutschen Fußball-Rekordmeister. Allerdings streichen die Münchner den 34-jährigen Schweizer nicht als Wunschkandidaten als Ersatz für den nach einem Beinbruch mindestens bis zum Saisonende ausfallenden Kapitän Manuel Neuer. Das Basta aus Mönchengladbach bewertete Trainer Julian Nagelsmann im Trainingslager eher als Teil des Transferpokers.

"Ich habe da jetzt nicht die Schlagzeilen gelesen und bin in Ohnmacht gefallen", sagte Nagelsmann in Doha. Mit Blick auf Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus bemerkte der Bayern-Coach. "Ich glaube, das gehört zum Job dazu, dass man in dem Bereich ein Pokerface aufsetzt." Sportvorstand Hasan Salihamidžić arbeitete auch in Katar "generell auf Hochtouren" an einer Lösung, berichtete Nagelsmann: "Wir schauen, was geht auf dem Transfermarkt."

"Wir werden Yann Sommer nicht abgeben. Das haben wir den Bayern auch so mitgeteilt", hatte Gladbachs Sportchef Virkus am Samstag der "Rheinischen Post" gesagt. Sommer soll einem Wechsel sehr zugeneigt sein. Sein Vertrag bei der Borussia läuft am Saisonende aus. Aktuell könnte Gladbach noch eine Ablösesumme erzielen. Im Raum steht eine Summe im einstelligen Millionenbereich. Zudem müsste Gladbach einen Ersatz für Sommer finden. Nach Sky-Informationen soll Sommer Gladbachs Vize-Präsident Rainer Bonhof persönlich um Freigabe gebeten haben. "Davon weiß ich nichts, da ist nichts dran. Unser Sportdirektor und unser Trainer haben klar sich geäußert", dementierte Bonhof allerdings am Mittag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

"Optionen checken und eine Entscheidung treffen"

Salihamidžić hatte sich am Samstag ebenfalls geäußert, allerdings bevor die Virkus-Aussage öffentlich wurde. "Ich spreche ungern über Spieler von anderen Klubs", sagte Salihamidžić angesprochen auf Sommer. "Das Thema Torwart beschäftigt uns natürlich. Die Verletzung von Manuel hat uns hart getroffen, das ist doch klar. Wir werden aber jetzt unsere Arbeit machen, Optionen checken und dann irgendwann eine Entscheidung treffen."

Eine Möglichkeit neben Sommer wäre, den an die AS Monaco ausgeliehenen Alexander Nübel vorzeitig nach München zurückzuholen. Für den 26-Jährigen müssten die Bayern aber eine Ablösesumme bezahlen, obwohl er bei ihnen bis 30. Juni 2023 unter Vertrag steht. Salihamidžić sagte zur Option Nübel: "Wir haben eine sehr gute Kommunikation zwischen uns, ihm und seinem Management gehabt."

Der Torwart-Poker könnte noch einige Zeit dauern, auch wenn die Bundesliga bereits am 20. Januar für die Bayern mit der Partie beim Tabellendritten RB Leipzig weitergeht. "Die Transfermarktperiode geht bis zum 31. Januar. Bis dahin werden wir entweder etwas machen oder nicht", sagte Salihamidžić.

Im Trainingslager ist Sven Ulreich der aktuelle Neuer-Ersatz. Daneben verfügen die Bayern ohne den ausgeliehenen Nübel aber nur noch über unerfahrene Nachwuchstorhüter. Ohne neuen Top-Torwart erscheint den Bayern-Bossen das Risiko zu groß, mit dieser Besetzung die hohen Saisonziele erreichen zu können. Nagelsmann baute trotzdem vor. Er würde Ulreich auch die Rolle als Nummer eins "zutrauen". Der Stellvertreter Neuers habe in dieser Saison "einige sehr gute Spiele gemacht, auch fußballerisch hat er sehr gute Leistungen gezeigt. Er hat sehr stabil gespielt." Ulreich sei davon abgesehen "sehr entspannt, geht seinen Weg und kennt seine Position".

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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