Fußball

Leipziger Remis gegen Hoffenheim Orban ärgert künftigen Trainer Nagelsmann

Torschützen unter sich: Leipzigs Willi Orban und Hoffenheims Andrej Kramaric.

Torschützen unter sich: Leipzigs Willi Orban und Hoffenheims Andrej Kramaric.

(Foto: imago/Karina Hessland)

Mit einem Sieg gegen Hoffenheim kann RB Leipzig auf Platz drei der Fußball-Bundesliga vorrücken. Doch gegen das Team ihres künftigen Trainers Nagelsmann tun sich die Rasenballsportler lange schwer. Dank einer beherzten Schlussoffensive erringen sie einen Punkt.

Willi Orban hat RB Leipzig vor der ersten Niederlage in dieser Saison gegen den künftigen Trainer Julian Nagelsmann und die TSG Hoffenheim bewahrt. Der Kapitän traf eine Minute vor Schluss zum 1:1 (0:1)-Endstand. Die Gäste aus Hoffenheim waren in der 22. Minute durch Andrej Kramaric in Führung gegangen. Leipzig zeigte nur in der zweiten Hälfte phasenweise eine ansprechende Leistung in dem erneut von Taktik geprägten dritten Duell zwischen RB und der TSG.

Verlor an seiner künftigen Arbeitsstelle zwischenzeitlich seinen Schuh: Hoffenheims Trainer Nagelsmann.

Verlor an seiner künftigen Arbeitsstelle zwischenzeitlich seinen Schuh: Hoffenheims Trainer Nagelsmann.

(Foto: imago/Matthias Koch)

Hilfreich war das Remis nach dem 2:1 im Meisterschafts-Hinspiel und dem 2:0 in der 2. Runde des DFB-Pokals für keines der beiden Teams zum Abschluss des 23. Spieltags der Fußball-Bundesliga. Die Leipziger sind zwar nun seit fünf Meisterschaftsspielen ungeschlagen, verpassten aber den Sprung auf Rang drei der Tabelle. Hoffenheim bleibt Achter - trotz eines Vereinsrekords von neun Auswärtsspielen nacheinander ohne Niederlage.

"Es ist ein gerechtes Ergebnis", sagte Nagelsmann bei Eurosport und räumte ein, dass es "keine ganz normale Situation" war. "Aber jeder hat gesehen, dass ich dieses Spiel mit Hoffenheim unbedingt gewinnen wollte." Leipzigs Trainer Ralf Rangnick, der in der kommenden Saison wieder nur als Sportdirektor mit Nagelsmann als RB-Coach arbeiten wird, sagte: "Wir haben natürlich eine richtig schlechte erste halbe Stunde gespielt. Wir hatten wenig bis keinen Zugriff."

Für Leipzig begann der Abend mit einer schlechten Nachricht: Timo Werner, Doppeltorschütze beim 2:0-Heimsieg der Roten Bullen in der 2. DFB-Pokalrunde gegen die TSG, stand nicht einmal im Kader. Der 22 Jahre alte Nationalspieler musste wegen einer Erkältung passen. Doch auf volle Attacke setzten die Gastgeber sowieso nicht. Wie schon gegen die Gala-Offensive von Eintracht Frankfurt ließ Rangnick in der Abwehr mit gleich drei Innenverteidigern spielen, dazu zwei Außenverteidiger.

Kramaric mit 10. Saisontreffer

Zunächst konnten sich der spätere Torschütze Kramaric und sein Sturmpartner Ishak Belfodil gegen die massive Fünferkette nicht groß in Szene setzen. Dahinter ließ allerdings Joelinton mehr als einmal schon aufblitzen, warum angeblich Newcastle United und auch die Leipziger, die das jüngst allerdings nur mit einem amüsierten Schmunzeln abtaten, an ihm interessiert sein sollen. Wie gefährlich er ist, zeigte der 22 Jahre alte Brasilianer beim Führungstreffer der Hoffenheimer. Den Schuss von Joelinton, der den schnellen Konter durch eine Balleroberung im Mittelfeld selbst eingeleitet hatte, konnte RB-Keeper Peter Gulacsi zwar abwehren - allerdings vor die Füße von Kramaric, der locker seinen zehnten Bundesligatreffer in dieser Spielzeit erzielte.

Von der gefürchteten RB-Offensive war lange wenig zu sehen. Ein Schüsschen von Marcel Sabitzer in der 30. Minute war alles in Hälfte eins. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, und dort wirkten die Hoffenheimer wacher und gedanklich schneller. Und so dauerte es bis zur 45. Minute, bis die Leipziger zu ihrer ersten nennenswerte Chance kamen. Mittelfeldantreiber Konrad Laimer scheiterte aber mit seinem Schuss am Fuß von Hoffenheims Torwart und Kapitän Oliver Baumann.

Pfiffe im Leipziger Stadion

Rangnick reagierte auf die wenig erquickende Vorstellung, die vereinzelte Pfiffe provoziert hatte. Er nahm Stefan Ilsanker aus der Fünferkette und brachte Winterneuzugang Tyler Adams. Der quirlige US-Boy agierte vom defensiven Mittelfeld aus. Nagelsmann reagierte ein bisschen später, reichte Nico Schulz einen Zettel, der gab ihn weiter an Kerem Demirbay. Was drauf stand, blieb ein Geheimnis. Die nun drückenden Leipziger bekamen Hoffenheim lange nicht in den Griff. Orban hatte eine gute Chance, doch Baumann fischte den Kopfball noch von der Linie (54.). Die Gastgeber legten personell nach, brachten in Kevin Kampl einen für die kreativen Momente. Dies zahlte sich aus.

Gleich bei seiner ersten Aktion nach mehr als vier Wochen Verletzungspause legte Kampl den Ball auf Matheus Cunha. Der RB-Angreifer schoss aber viel zu überhastet (61.). Die Leipziger kamen nun besser ins Spiel und starteten eine Schluss-Offensive. Hoffenheim verteidigte geschickt - und vergab bei einem Kopfball des eingewechselten Adam Szalai die große Chance zum 2:0. Doch der Ungar scheiterte am stark reagierenden Gulacsi. Auf der Gegenseite war es dann der starke Orban, der in Mittelstürmer-Manier zum 1:1 traf.

Quelle: ntv.de, Jens Marx, Frank Kastner und Wolfgang Müller, dpa

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