Geschasster Fußball-Funktionär Rubiales nach Reise am Flughafen Madrid festgenommen
03.04.2024, 15:35 Uhr
Luis Rubiales muss sich wohl bald wegen mehrerer Vorwürfe vor Gericht verantworten.
(Foto: picture alliance / empics)
Der ehemalige Präsident des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, hat weiterhin Ärger mit der Justiz. Er muss unter anderem wegen Korruption und Geldwäsche mehrjährige Haftstrafen fürchten - und er wird nach einer Reise kurzerhand am Flughafen festgenommen.
Der von der Justiz der Korruption und der sexuellen Aggression beschuldigte Ex-Präsident des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, ist bei seiner Rückkehr nach Spanien festgehalten worden. Rubiales sei auf dem Flughafen Adolfo Suárez von Beamten der Zivilgarde zunächst in Gewahrsam genommen und nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Das berichteten der staatliche TV-Sender RTVE und andere Medien. Ein Sprecher der Guardia Civil bestätigte den Bericht von RTVE. Rubiales hatte alle Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen.
Nach einem geschäftlichen Aufenthalt in der Dominikanischen Republik landete Rubiales den Berichten zufolge mit einem Linienflieger in Madrid. Noch auf dem Flughafen sei er von Beamten in Empfang genommen, über seine Situation informiert und verhört worden, so RTVE. Die Festnahme steht nicht im Kontext der Vorkommnisse nach dem WM-Finale, als Rubiales Weltmeisterin Jennifer Hermoso übergriffig auf den Mund geküsst hatte. Es wird erwartet, dass er von der zuständigen Richterin bald eine Vorladung erhält, um vernommen zu werden.
Während Rubiales' Aufenthalt in der Karibik hatten Ermittler bereits dessen Wohnung durchsucht. Auch gab es einen Polizeieinsatz in der Zentrale des spanischen Fußball-Verbandes, bei dem mehrere Personen festgenommen wurden.
Von sexueller Nötigung bis zu Korruption und Geldwäsche
Gegen Rubiales wird wegen mutmaßlich unregelmäßiger Verträge ermittelt, die während seiner fünfjährigen Präsidentschaft beim Fußballverband RFEF abgeschlossen wurden. Zu den mutmaßlichen Straftaten gehören in dieser Sache Korruption im Geschäftsverkehr, unlautere Verwaltung und Geldwäsche. Unter anderem soll er im Zusammenhang mit der Verlegung des spanischen Superpokals nach Saudi-Arabien illegale Provisionen eingestrichen haben.
Zudem laufen in Spanien Strafermittlungen gegen den Ex-Funktionär wegen des Kuss-Skandals bei der WM 2023 in Australien, der weltweit für Aufsehen gesorgt hatte. Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Titel die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Hermoso widersprach der Aussage von Rubiales, der Kuss sei einvernehmlich erfolgt. Rubiales war im vergangenen September im Zuge des Kuss-Skandals als Verbandschef zurückgetreten. Wegen der Affäre wurde er unter anderem vom Weltverband FIFA für drei Jahre gesperrt.
Der Spanier hat alle Vorwürfe - auch jene der Korruption - dementiert. In beiden Fällen droht dem Ex-Funktionär eine mehrjährige Haftstrafe. Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren werden in Spanien in der Regel zur Bewährung ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft fordert jedoch eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren.
Quelle: ntv.de, mes/dpa/sid