Fußball

Referee fordert harte Strafen Schädelprellung bei Gittelmann diagnostiziert

imago1010698962h.jpg

Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann meldet sich erstmals nach dem Becherwurf beim Freitagabendspiel und fordert eine "Null-Toleranz-Politik" und ein "hartes Strafmaß". Der Treffer habe ihn mitgenommen, im Krankenhaus werden eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma festgestellt.

Nach dem Becherwurf-Skandal in Bochum hat Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann harte Strafen gefordert. "Eine flächendeckende Null-Toleranz-Politik mit einem klar definierten und für alle im Vorfeld bekannten und harten Strafmaß sollte ausgearbeitet werden", sagte Gittelmann in einem Interview auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nur so seien "Gewalttaten" gegen die Unparteiischen - vor allem auch "auf den Amateurplätzen" - zu vermeiden.

Gittelmann war im Spiel des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach nach knapp 70 Minuten von einem gefüllten Bierbecher am Hinterkopf getroffen worden. Schiedsrichter Benjamin Cortus unterbrach zunächst die Partie und brach sie dann endgültig ab.

"Der Treffer hat mich mitgenommen, zumal es mich mit voller Wucht und unerwartet am Kopf getroffen hat", berichtete Gittelmann, der sich nach dem Vorfall im Krankenhaus untersuchen ließ. "Es wurde eine Schädelprellung und ein Schleudertrauma diagnostiziert."

Geisterspiel droht

Die Tat mache ihn "fassungslos". Er werde sich ein paar Tage nehmen, "um zur Ruhe zu kommen und die Sache zu verarbeiten". Dann wolle er "schnellstmöglich wieder auf den Platz zurückkehren". Am kommenden Wochenende sei er für einen Länderspiel-Einsatz eingeplant.

Der Schiedsrichterassistent ist nun nach seiner Untersuchung im Krankenhaus "wieder zu Hause". Das bestätigte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich. Es gehe ihm "den Umständen entsprechend körperlich so weit gut", sagte Fröhlich in einer Pressemitteilung des DFB. "Wir werden ihn nach besten Kräften unterstützen, damit er diesen Vorfall auch mental bestmöglich verarbeiten kann", erläuterte Fröhlich. "Der Spielabbruch war folgerichtig", bekräftigte der Schiedsrichter-Chef noch mal: "Egal in welcher Liga und egal in welcher Sportart, so etwas darf nicht passieren."

Es war der achte Spielabbruch in der Fußball-Bundesliga. Der DFB-Kontrollausschuss wird am Montag die Ermittlungen aufnehmen. Nach Angaben des Sportgerichtsvorsitzenden Stephan Oberholz wird es ein Spielwertungsverfahren und ein Strafverfahren "gegen den Klub, dessen Anhänger sich entsprechend verhalten haben", geben. Bochum droht neben einer Niederlage am Grünen Tisch ein Geisterspiel.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen