"Das ist ein absolutes Unding" Streich platzt nach Nagelsmann-Kritik der Kragen
08.04.2022, 20:59 Uhr
Nach dem Spiel war die Welt noch in Ordnung.
(Foto: picture alliance/dpa)
Beim Spiel zwischen Freiburg und Bayern München spielen die Gäste für wenige Sekunden mit zwölf Mann. Der Klub aus dem Breisgau legt nach genauer Überlegung Einspruch ein, wird dafür von Julian Nagelsmann kritisiert. Der Einspruch wird zurückgewiesen und Trainer Christian Streich platzt der Kragen.
Trainer Christian Streich hat die Begleitumstände des Einspruchs des SC Freiburg gegen die Wertung des 1:4 gegen den FC Bayern scharf kritisiert. "Der einzige Weg, den man einschlagen musste, weil es uns sozusagen aufgrund dieser Rechtsunsicherheit zugeschoben wurde, war Einspruch zu erheben", sagte Streich, nachdem der Protest der Badener vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgewiesen worden war.
Die Bayern hatten bei der Bundesliga-Partie vergangenen Samstag infolge eines Wechselfehlers für wenige Sekunden zu zwölft gespielt. Den anschließenden Protest der Freiburger gegen die Spielwertung hatte Münchens Trainer Julian Nagelsmann kritisiert. "Ich kann nicht verstehen, warum Freiburg das macht - ich hätte es nicht gemacht, weil du einen Fehler eines Dritten ausnutzt", hatte Nagelsmann gesagt und betont: "Freiburg hätte in diesen 18 Sekunden keine zwei Tore geschossen."
Zu viel für den Freiburger Übungsleiter, der sich Luft machte. "Jetzt geht es darum, dass wir in solchen Fällen eine Rechtssicherheit kriegen. Ich persönlich hoffe sehr darauf, dass es andere Verfahrensregelungen gibt", sagte Streich. "Es kann nicht sein, dass es drei Parteien sind. Zwei machen einen Fehler, keinen unerheblichen Fehler. Was überhaupt nicht schlimm ist. Jeder macht Fehler. Ich mache auch Fehler. Und nachher ist der Dritte derjenige, der dann noch von gewissen Leuten, teilweise von denen, die die Fehler gemacht haben, an den Pranger gestellt wird. Das ist ein absolutes Unding. Das haben wir sehr genau vernommen."
Ihre aktive Rolle sei den Badenern "äußerst unangenehm" gewesen. Wegen ihrer Treuepflicht und der persönlichen Haftung hätten die SC-Vorstände aber so handeln müssen. "All diese Punkte wurden offensichtlich von einigen nicht berücksichtigt oder sie haben nicht verstanden, um was es da allumfassend geht", sagte Streich. Sollte es künftig andere Verfahrensregeln geben, "hat es doch noch was Gutes gehabt", sagte der 56-Jährige. "Für uns ist das Thema erledigt."
Quelle: ntv.de, sue/dpa