Kuntz-Team besiegt Russland 4:3 U21 löst trotz mauer Defensive EM-Ticket
07.10.2016, 20:32 Uhr
Der Bremer Gnabry bot auf Links eine ansprechende Leistung.
(Foto: dpa)
Neun Spiele, neun Siege: In einem torreichen Spiel sichert sich die deutsche U21 vorzeitig das EM-Ticket für Polen. Dabei hat die Offensive alle Hände voll zu tun. Denn in der Hintermannschaft klemmt es gewaltig. So kommt Russland immer wieder ins Spiel.
Vorne hui, hinten pfui: Mit einer überzeugenden Offensivleistung hat die deutsche U21-Nationalmannschaft ihre defensiven Schwächen kompensiert und das Ticket zur EM-Endrunde 2017 in Polen gelöst. Die Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) holte in Ingolstadt mit dem 4:3 (3:2) gegen Russland den neunten Erfolg im neunten Qualifikationsspiel und damit vorzeitig den Sieg in Gruppe 7. Die abschließende Begegnung am Dienstag bei Verfolger Österreich ist damit bedeutungslos.
"Wir haben den Spielaufbau in der ersten Halbzeit nicht so hinbekommen, wie wir es uns vorgenommen haben. Das haben wir in der zweiten Hälfte etwas korrigiert. Als Trainer bekommt man graue Haare", sagte Übungsleiter Stefan Kuntz nach dem Abpfiff bei Eurosport. Weltmeister Matthias Ginter ergänzte: "Wir haben es spannender gemacht als nötig."
Variantenreiches Offensivspiel
Schon in der 11. Minute brachte Kapitän Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg den DFB-Nachwuchs in Führung. Dem Bremer Serge Gnabry (25.) gelang in der 34. Minute per Volleyschuss das 2:0. Witali Lystsow (35.) schaffte zwar postwendend den Anschluss für Russland, doch der Leipziger Davie Selke (36.) erzielte wiederum im Gegenzug das 3:1. Nachdem Alexei Jewsejew (45.) die Russen nochmals heranbrachte, sorgte Arnold (57./Foulelfmeter) mit seinem zweiten Treffer nur scheinbar für Sicherheit beim Team von Hrubesch-Nachfolger Kuntz. Ein Freistoßtor von Igor Besdeneschnisch (60.) ließ die DFB-Elf aber nochmals zittern.
Die unter anderem mit Jungstar Leroy Sané verstärkte deutsche Mannschaft glänzte mit sehr variablem Offensivspiel und erarbeitete sich zahlreiche Möglichkeiten. In der DFB-Defensive stimmte aber fast nichts, die Russen bekamen immer wieder Räume oder profitieren von den vielen Fehlern der Gastgeber.
Die waren von Beginn an optisch überlegen, ließen aber über die gesamte Spielzeit eklatanten Konzentrationsschwächen in der Defensive erkennen. Bei einem Kopfball von Lystsow (7.) an die Latte sowie einem Schuss von Jewsejew (9.), den Torwart Marvin Schwäbe parierte, verhinderte auch das Glück einen frühen Rückstand.
Kuntz hatte seinem Team für das zweite Pflichtspiel seiner Amtszeit eine klare Marschroute mitgegeben. "Wir stehen kurz vor unserem ersten Etappenziel, und das wollen wir mit aller Macht erreichen", hatte der Europameister von 1996 gesagt. Seine Mannschaft machte es allerdings spannender als nötig, auch weil im zweiten Durchgang einige Konter ungenutzt blieben. Ilja Zujew traf kurz vor Schluss für Russland noch mal den Querbalken.
Quelle: ntv.de, jwu/sid