Fußball

Pokal-Aus nach desolatem Spiel Überragender VfB Stuttgart führt "katastrophalen" BVB vor

Natürlich wieder Torschütze für den VfB: Serhou Guirassy.

Natürlich wieder Torschütze für den VfB: Serhou Guirassy.

(Foto: IMAGO/Langer)

Mit Borussia Dortmund scheitert das nächste Schwergewicht des deutschen Fußballs im DFB-Pokal. Nach einer desolaten Leistung fliegt die Mannschaft beim bärenstarken VfB Stuttgart sang- und klanglos im Achtelfinale raus. Für Coach Edin Terzić wird es immer unangenehmer.

Die Himmelsstürmer des VfB Stuttgart haben den Angsthasenfußball von Borussia Dortmund gnadenlos bestraft. Die stürmischen Schwaben bezwangen den mutlosen BVB im Achtelfinale des DFB-Pokals völlig verdient mit 2:0 (0:0) und zogen wie im Vorjahr in die Runde der letzten Acht ein. Während der VfB in dieser Form vom vierten Cupsieg träumen darf, ist für die Gäste das erste Saisonziel dahin - und das Krisengerede dürfte von Neuem beginnen. Vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann trafen Torgarant Serhou Guirassy (54.) und der eingewechselte Silas (77.) für Stuttgart.

VfB Stuttgart - Borussia Dortmund 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Guirassy (55.), 2:0 Silas (77.)
Stuttgart: Nübel - Vagnoman (80. Stergiou), Anton, Zagadou, Mittelstädt - Karazor, Stiller - Millot (90. Jeong), Führich (71. Silas) - Undav (71. Rouault), Guirassy (90. Leweling). - Trainer: Hoeneß
Dortmund: Kobel - Wolf (46. Bensebaini), Can, Hummels, Schlotterbeck, Ryerson - Özcan (79. Reus), Sabitzer (46. Brandt) - Adeyemi, Bynoe-Gittens (71. Malen) - Moukoko (25. Füllkrug). - Trainer: Terzic
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Unterspiesheim)
Zuschauer: 54.200 (ausverkauft)

"Es hat vorne und hinten gefehlt", sagte der Dortmunder Kapitän Emre Can im ZDF, "wir waren in den Zweikämpfen nicht stark genug, fußballerisch eine Katastrophe, gegen den Ball überhaupt nicht gut. Wir sind Dortmund, da muss mehr kommen! Wir müssen uns zusammensetzen, so kann es nicht weitergehen."

Es war der erste Pokal-Erfolg über Dortmund seit 25 Jahren, damals ebenfalls im Achtelfinale (3:1). Der Borusse Jamie Bynoe-Gittens stand bei seinem vermeintlichen Treffer zum 1:1 knapp im Abseits (60.). BVB-Boss Hans-Joachim Watzke verfolgte die Pleite sichtlich bedient mit verschränkten Armen und versteinertem Blick auf der Tribüne. Der VfB war vor 54.200 Zuschauern in der ausverkauften MHP-Arena mit der Doppelspitze Guirassy und Deniz Undav bemüht, "aktiv nach vorne zu verteidigen", wie Trainer Sebastian Hoeneß sagte. Das klappte, der BVB wurde in dessen Hälfte gebunden. Dort verschanzte sich die Borussia im Stile eines Underdogs im 5-4-1-System.

Zwei BVB-Stars müssen verletzt raus

Kapitän Emre Can, den Trainer Edin Terzic ins Abwehrzentrum zurückgezogen hatte, blockte einen ersten Schuss von Guirassy (7.). "Kompakt stehen, Umschaltmomente kreieren und mit viel Speed gefährlich werden", umschrieb Sportchef Sebastian Kehl die Idee. Dafür brachte Terzic die schnellen Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko. Letzterer musste nach einem Lattentreffer von Marcel Sabitzer (20.) verletzt vom Platz. Der Dauer-Reservist hatte bis dahin lediglich zwei Ballkontakte. Der Alu-Test Sabitzers war eine Ausnahme: In Ballbesitz fehlte Dortmund eine echte Idee. Der VfB war gefährlicher, etwa durch Undav (24./43.) oder Atakan Karazor (45.+2).

Mehr zum Thema

Mit Wiederbeginn mussten beim BVB auch die angeschlagenen Marius Wolf und Marcel Sabitzer runter. An der Spielanlage änderte dies nichts. Can rettete nach Ballverlust von Mats Hummels erneut gegen Guirassy (48.), dann war Torwart Gregor Kobel gegen den Guineer zur Stelle (52.). Die VfB-Führung war eine Frage der Zeit: Nach dem Steckpass des starken Enzo Millot kamen Can und Nico Schlotterbeck zu spät, Kobel bekam den Ball durch die Beine. Die von Kehl beschworene "Riesenmöglichkeit" für Dortmund, den Titel mit den verbliebenen Bundesligisten Leverkusen und Gladbach ausspielen zu können, hing am seidenen Faden.

Kobel verhütete gegen Millot das 2:0 (58.). Erst jetzt wachten die Gäste auf und gestalteten das Spiel etwas offener. Auch Guirassy vergab den nächsten möglichen VfB-Treffer (69.), besser machte es der sechs Minuten zuvor eingewechselte Silas. Am Ende gab es noch einen weiteren Schreckmoment für den BVB: Julian Ryerson musste mit einer Verletzung am Knie unter großen Schmerzen ausgewechselt werden.

Quelle: ntv.de, tno/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen