Bei den Fans komplett verhasst Umstrittene Besitzer erwägen Man-United-Verkauf
23.11.2022, 13:24 Uhr
Die Zukunft von Manchester United ist offen.
(Foto: imago images / AAP)
Wie beim FC Liverpool ist auch beim englischen Rekordmeister Manchester United der Verkauf ein Thema. Der Vorstand verkündet, dass ein "Prozess zur Sondierung strategischer Alternativen für den Verein" eingeleitet worden sei. Denkbar sind auch externe Hilfen.
Die amerikanischen Eigentümer von Manchester United denken über einen Verkauf des Premier-League-Klubs nach. Wie der englische Fußballverein mitteilte, prüft die Glazer-Familie "eine externe Finanzierung, um das Wachstum zu fördern". Dafür werde der Vorstand ab sofort "alle strategischen Alternativen in Betracht ziehen, einschließlich neuer Investitionen in den Klub, einen Verkauf oder andere Transaktionen, die das Unternehmen betreffen", hieß es in einer Mitteilung. Man United ist seit 2005 im Besitz der amerikanischen Glazer-Familie.
"Die Stärke von Manchester United beruht auf der Leidenschaft und Loyalität unserer globalen Gemeinschaft von 1,1 Milliarden Fans", wurden Avram und Joel Glazer auf der Homepage zitiert. Die Ankündigung kam rund vier Stunden nach der Nachricht, dass United und Portugals Superstar Cristiano Ronaldo den Vertrag auflösen. Zuvor hatte Ronaldo in einem Interview unter anderem Trainer Erik ten Hag und die Inhaber scharf kritisiert. Die Glazers interessierten sich nicht für den Verein, sagte der 37-Jährige. "Sie bekommen ihr Geld vom Marketing."
Mit seiner Kritik an den Inhabern sprach Ronaldo den United-Fans aus der Seele. "Der Fisch stinkt vom Kopfe her", hatte etwa der Supporters Trust des Klubs erklärt. Seit Jahren protestieren die Fans gegen die Glazers, denen sie vorwerfen, den Rekordmeister runtergewirtschaftet zu haben. Der frühere United-Profi und heutige TV-Kommentator Gary Neville bezeichnete die Glazers sogar als "Aasgeier".
Am Ende dieser Saison ist es zehn Jahre her, dass die Red Devils letztmals die englische Meisterschaft gewannen. Die Rivalen Manchester City und FC Liverpool haben United vorerst abgehängt. Selbst das Old Trafford, einst ein Vorzeigestadion, ist in einem schlechten Zustand. Dass eine Sanierung des Stadions nötig ist, geht auch aus der Ankündigung vom Dienstagabend hervor.
Erst kürzlich war bekannt geworden, dass auch der FC Liverpool einen neuen Inhaber bekommen könnte. Die Fenway Sports Group prüft einen Verkauf. Zuvor hatte im Sommer der FC Chelsea den Besitzer gewechselt. Ein Konsortium um den US-Geschäftsmann Todd Boehly hatte den Londoner Klub vom russischen Milliardär Roman Abramowitsch übernommen. Der Preis betrug laut britischen Medien 4,25 Milliarden Pfund (ca. 5 Milliarden Euro).
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid