NRW-Innenminister ist Bayer-Fan Umstrittene Derby-Verlegung hat für Reul ein Nachspiel
04.05.2023, 18:48 Uhr
Reuls Rolle bei der Derby-Verlegung beschäftigt jetzt die SPD in NRW.
(Foto: picture alliance / U. Hufnagel)
Bayer Leverkusen möchte mehr Zeit zwischen Bundesliga-Derby gegen den 1. FC Köln und Halbfinal-Hinspiel in der Europa League haben. Das Spiel wird kurzfristig verlegt, was den Kölnern aber nicht schmeckt. Weil NRW-Innenminister Reul daran beteiligt ist, gerät der nun in den Fokus.
Die umstrittene Verlegung des Derbys in der Fußball-Bundesliga zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln beschäftigt nun auch die Landespolitik in Nordrhein-Westfalen. Die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag hat eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, um die Rolle von NRW-Innenminister Herbert Reul zu prüfen.
Ein Sprecher Reuls hatte zuvor bestätigt, dass der Minister die Polizei um eine "wohlwollende Prüfung" der Vorverlegung gebeten hat, "wie in ähnlichen Fällen bei anderen Vereinen übrigens auch schon". Der Sprecher hatte auch bestätigt, dass Reul Dauerkarten-Inhaber bei Bayer Leverkusen ist, persönliche Interessen aber bestritten: "Er selbst wird das Spiel durch die Vorverlegung nicht sehen können. Am Sonntag hätte er es gekonnt, am Freitag nicht."
"Welche innen- und sicherheitspolitischen Erwägungen veranlassten den Innenminister dazu, sich in diese Sache einzumischen und gegenüber dem ihm unterstellten Polizeipräsidium Köln auf eine Verlegung des Spiels hinzuwirken?", heißt es unter anderem in der Anfrage der Abgeordneten Christina Kampmann und Tülay Durdu. Sie fragten auch: "Inwieweit verfolgte der Innenminister mit seinem Gesuch auch private Interessen, wie etwa die Erlangung von Vorteilen für seinen Lieblingsverein?" Und: "Falls der Innenminister auch private Beweggründe für sein Gesuch hatte, wie bewertet die Landesregierung dieses Vorgehen?"
Die Leverkusener hatten wegen ihres Halbfinal-Hinspiels in der Europa League am kommenden Donnerstag bei der AS Rom (21 Uhr/RTL und im ntv.de-Liveticker) eine Verlegung des Spiels von Sonntag auf Freitag (20.30 Uhr, DAZN und im Liveticker bei ntv.de) erwirkt. Die Kölner hatten sich vor allem darüber beschwert, dass sie in den Prozess der Verlegung nicht frühzeitig eingebunden wurden. Geschäftsführer Christian Keller hatte die "Integrität des Wettbewerbs" infrage gestellt und gemeckert: "Wir als Spielpartner wurden als allerletztes involviert, als die Nummer mehr oder weniger schon durch war."
Quelle: ntv.de, ara/dpa