MMA

Gipfeltreffen mit UFC-Veteran Kerim Engziek verteidigt blutüberströmt den Königs-Titel

Kerim Engizek (r.) teilt aus, muss aber auch einstecken.

Kerim Engizek (r.) teilt aus, muss aber auch einstecken.

(Foto: Oktagon)

Packende Fights, darunter die beiden Halbfinals im Turnier der europäischen MMA-Champions-League, begeistern die Fans in Bratislava. Mit einem deutschen Finale wird es zwar nichts - eine Traumpaarung gibt es beim entscheidenden Kampf in Prag im Dezember dennoch.

Bei der MMA-Veranstaltung in der slowakischen Hauptstadt Bratislava sorgten Kämpfer aus der Bundesrepublik für die großen Momente. Besonders im Fokus: Die beiden Halbfinalduelle mit deutscher Beteiligung im Millionenturnier.

Im Hauptkampf sorgten Kerim Engizek und Dominik Humburger für ein echtes Spektakel. Engizek, Champion im Mittelgewicht und seit elf Jahren ungeschlagen, wackelte in der ersten Runde gewaltig. Humburger erwies sich als zäher als gedacht, schickte den Düsseldorfer mit einem Aufwärtshaken nach wenigen Minuten zu Boden. Im Überlebensmodus klammerte sich dieser ans Bein seines Gegners und überstand diesen brenzligen Moment.

In der zweiten Runde drehte der blutüberströmte Engizek auf. Harte Körpertreffer, eingedrehte Ellbogen und starke Jabs fanden ihr Ziel, doch Humburger hielt allem stand. In der dritten Runde drehte der Slowake dann auf, im Clinch landete ein Knie am Tiefschutz des Deutschtürken. Die medizinische Pause nutzte er, um Luft zu schnappen. Er legte danach ein Finish hin, das eines Champions würdig ist. Clever hebelte er Humburger mehrfach aus, beackerte ihn am Boden. So sicherte er sich die Runde und auch den Sieg nach Punkten. Humburger sei einer der härtesten Kämpfer der Welt, betonte Engizek im Interview nach dem Fight. Mit diesem Kampf unterstrich Engizek seine Position als König im Mittelgewicht.

Jotko hat es gegen "Helmut" nicht leicht

Khajevand (l.) bereitete Jotko lange Probleme.

Khajevand (l.) bereitete Jotko lange Probleme.

(Foto: Oktagon)

Im Kampf zwischen dem Freiburger Hojat "Helmut" Khajevand und dem UFC-Veteranen Krzysztof Jotko wurde zuvor der erste Finalist ermittelt . Der Deutsch-Iraner ging als klarer Außenseiter in das Duell, hatte aber in der ersten Runde die besseren Momente. Mit dem Jab konnte er seinen polnischen Gegner immer wieder erwischen, eine rechte Overhand rüttelte Jotko kräftig durch. In Runde zwei konnte dann Jotko vor allem durch sein Clinchen am Käfig und einen Takedown die Punktrichter überzeugen.

In der alles entscheidenden dritten Runde setzte der Pole weiter auf sein Patentrezept: Clinchen und leichtere Treffer landen. Für Khajevand war es fortan schwierig, selbst gute Aktionen zu bringen. Jotko sicherte sich so den Sieg nach Punkten. "Ich hatte dummes Zeug gelabert, als ich angekündigt habe, Hojat wie einen Donut verspeisen zu wollen", sagte der Sieger im Anschluss. "Er war eher wie ein riesiger Donut!" Damit stehen sich mit Engizek und Jotko die absoluten Turnierfavoriten am 29. Dezember in Prag im Finale gegenüber. Der Sieger erhält ein Preisgeld von 300.000 Euro.

Zwei echte Knockout-Künstler standen sich in Daniel Schwindt und Vlasto Cepo gegenüber. Ein wildes Feuerwerk der wilden Schwinger erwartete die Zuschauer - und das sollten sie auch bekommen. Der Stuttgarter prügelte noch munter mit, der Slowake ebenso. Beide landeten gute Treffer, ehe Schwindt zum Takedown ansetzte. Richtig kontrollieren konnte er seinen Gegner zwar nicht, aber an diesem Rezept hätte er besser festgehalten. In der finalen Sequenz lief der Deutsche in einen rechten Schwinger von Cepo. Das war's.

Der "Pirat" verletzt sich schwer

Cordero oben auf, Kristofic schreit vor Schmerz.

Cordero oben auf, Kristofic schreit vor Schmerz.

(Foto: Oktagon)

Unschön endete der Kampf im Mittelgewicht zwischen Jaime Cordero und Samuel "Pirat" Kristofic. Der Slowake und der Bremer landeten jeweils vereinzelt Treffer, beim Takedown durch Cordero landete Kristofic unglücklich auf dem Arm und kugelte sich den Ellbogen aus. Der Kampf wurde sofort gestoppt, nach Regelwerk war Cordero der Sieger durch technischen Knockout. Der Lokalmatador wurde unter Standing Ovations zu seiner Einmarschmusik aus der Halle transportiert, dabei sang Kristofic lauthals mit.

Danijel Solaja machte innerhalb von drei Wochen stolze 14 Kilogramm Gewicht, um im Federgewicht gegen David Novak antreten zu können. Der Düsseldorfer legte in den ersten beiden Runden los wie die Feuerwehr. Variabel streute er Körpertreffer und Highkicks ein, von seinem slowakischen Gegner kam nichts. Allerdings gingen dem Deutschen Anfang der dritten Runde die Körner aus. Novak nutzte eine Lücke, um eine rechte Gerade ins Ziel zu bringen. Damit schickte er Solaja auf den Boden und setzte nach. Der Referee ging dazwischen und beendete den Kampf.

Den Auftakt aus deutscher Sicht macht Konrad Dyrschka. Der Leipziger kehrte nach zwei Jahren Verletzungspause zu Oktagon zurück. Mit Tomas Ciganik hatte er einen harten Brocken vor den Fäusten. In den ersten beiden Runden ging der Gameplan des Deutschen voll auf. Aus der Distanz arbeitete Dyrschka gut, setzte Nadelstiche und letztlich zum Takedown an. Am Boden arbeitete er intensiv und mit dem Ringen hatte sein slowakischer Gegner enorme Probleme.

In der Runde drei wurde es dann dramatisch: Als Dyrschka erneut zum Takedown abtauchte, zog Ciganik das Knie an und erwischte ihn voll am Kopf. Intuitiv klammerte sich der taumelnde Dyrschka an das Bein seines Gegners. Die Runde brachte er mit Ach und Krach über die Bühne und sicherte sich einen knappen, aber nicht unverdienten Punktsieg.

Quelle: ntv.de

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