Ärger wegen "Fall Walijewa" US-Team bekommt seine Medaillen erstmal nicht
19.02.2022, 18:09 Uhr
Das US-Eiskunstlaufteam nimmt aus Peking nur Maskottchen und Erinnerungen mit.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Die US-Eiskunstläufer holen Silber im Team-Wettbewerb. Wegen des Dopingskandals um die russische Läuferin Kamila Walijewa setzt das IOC die Medaillenübergabe aus. Anstatt mit ihrem verdienten Edelmetall feiern zu können, stehen alle mit leeren Händen da. Dabei wird es vorerst bleiben.
Nach dem Doping-Fall um die Russin Kamila Walijewa hat der Sportgerichtshof Cas den Antrag der US-Mannschaft für eine Siegerehrung vor Ende der Winterspiele abgelehnt. Nach Abschluss der Anhörung habe das Gremium beraten und beschlossen, die Klage abzuweisen, teilte der Cas mit. Die US-Mannschaft hatte laut einem Medienbericht eine Siegerehrung noch vor dem Ende der Winterspiele verlangt.
Anwälte des amerikanischen Teams hätten das Internationale Olympische Komitee wegen der Dringlichkeit des Falls über ihre Absicht für einen Einspruch vor den Sportrichtern informiert, berichtete die Nachrichtenagentur AP. In einem Brief an IOC-Präsident Thomas Bach berief sich das US-Team demnach auf das Regelwerk des IOC, nach dem zum Abschluss jedes Wettbewerbs die Medaillen übergeben werden müssten.
Die US-Eiskunstläufer hatten Team-Silber hinter den Russen um Walijewa gewonnen. Kurz danach war Walijewas positiver Dopingtest aus dem Dezember bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen.
Das IOC entschied jedoch, dass es in Peking keine Medaillenzeremonien mit Beteiligung der 15-Jährigen geben werde und diese nach Ende des Verfahrens auf würdige Weise nachgeholt werden sollen. Das US-Team hatte sich darüber verärgert gezeigt. Im Einzel bekamen die Medaillengewinnerinnen eine Medaillenzeremonie, da Walijewa durch eine völlig verpatzte Kür noch vom Goldrang auf den vierten Platz zurückgefallen war.
Quelle: ntv.de, ter/dpa