Schwaigers Sturz mit Prellung Unglückliche Shiffrin will "nicht weinen"
07.02.2022, 06:41 Uhr
Mikaela Shiffrin erlebte einen bitteren olympischen Moment.
(Foto: picture alliance/dpa)
Mikaela Shiffrin ist die erfolgreichste Skifahrerin der Welt. Doch ausgerechnet bei den Olympischen Spielen erwischt die US-Amerikanerin einen bitteren Tag: Bereits nach wenigen Toren scheidet sie aus. Auch der deutsche Abfahrer Dominik Schwaiger schaffte es nicht ins Ziel - und verletzt sich.
Für Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin haben die Olympischen Winterspiele in China mit einem herben Dämpfer begonnen. Die Topfavoritin auf die Goldmedaille rutschte im ersten Durchgang des Riesenslaloms nach nur wenigen Toren weg und schied völlig überraschend aus. Der Sieg ging an die Schwedin Sara Hector, die auch drei der vier vergangenen Weltcup-Rennen in dieser Disziplin gewonnen hat. Zweite wurde die Italienerin Federica Brignone vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami. Die einzige deutsche Starterin, Emma Aicher, wurde bei ihrem Olympia-Debüt 21. und war "sehr zufrieden".
"Ich werde jetzt nicht weinen, das verschwendet nur Energie", sagte Shiffrin, die bei den Spielen in Pyeongchang vor vier Jahren den Riesenslalom gewonnen hatte. Natürlich verspüre sie "große Enttäuschung", so die Amerikanerin. Sie wolle den Fokus nun aber auf ihre nächsten Rennen richten.
Bereits am Mittwoch steht für die Damen der Slalom an. Der ist Shiffrins Paradedisziplin. Auch dort gehört die 73-malige Weltcupsiegerin also zu den Gejagten. Der Hang in Yanqing mache "wirklich Spaß" und die Bedingungen seien "unglaublich", sagte Shiffrin, die keinerlei Ausreden für ihr frühes Aus suchte. Man könne bei der Suche nach der Ursache für ihren Patzer zurück zu den Rückenproblemen gehen, die sie nach dem Saisonauftakt in Sölden hatte. Oder zur coronabedingten Quarantäne Ende Dezember, wegen der sie erneut nicht trainieren konnte. Oder einfach von Schicksal sprechen: Shiffrin schied mit Startnummer 7 am siebten Tor des Kurses aus. Die 7 ist die chinesische Unglückszahl.
Das wolle sie aber nicht, so die 26-Jährige. "Es ist einfach so: Ich bin ein paar gute Schwünge gefahren und einen etwas schlechter", betonte sie. "Und ich habe den höchsten Preis dafür bezahlt." In ihren vorherigen fünf Rennen bei Olympischen Spielen war Shiffrin stets in die Top 5 gefahren. Zweimal holte sie Gold, einmal Silber. In China hat sie sich vorgenommen, in allen Disziplinen zu starten.
Feuz siegt, Schwaiger stürzt schwer
Der Schweizer Skirennfahrer Beat Feuz hat derweil die Goldmedaille in der Abfahrt gewonnen. Der 34 Jahre alte Weltmeister von 2017 hatte im Ziel einen Vorsprung von 0,10 Sekunden auf den Franzosen Johan Clarey. Bronze holte Matthias Mayer aus Österreich (+0,16). Romed Baumann belegte als bester DSV-Athlet Rang 13. Dahinter folgten Andreas Sander auf Platz 17 und Josef Ferstl auf Position 23. Schon am Dienstag steht für die Herren mit dem Super-G das nächste Rennen an.
Das Rennen wurde überschattet von einem schweren Sturz des Deutschen Dominik Schwaiger. Der 30-Jährige aus Schönau rutschte in ein Fangnetz und wurde später mit einem Rettungsschlitten weggefahren. "Unterarmverletzung", lautete die erste Diagnose, später gab es leichte Entwarnung: Schwaiger habe sich nur eine Prellung zugezogen, verkündete der Verband. Die übrigen deutschen Starter kamen zwar ins Ziel, konnten aber nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen.
Quelle: ntv.de, ter/dpa