So läuft der dritte Olympia-Tag Silber plus Misere ergibt nächste Medaillenchance
06.02.2022, 20:38 Uhr
Althaus kann ihre zweite Medaille gewinnen.
(Foto: imago images/SNA)
Zunächst vom Winde verweht, wollen die Ski-Rennfahrer mit Verzögerung in die Olympischen Spiele einsteigen. Im Biathlon kehrt eine deutsche Medaillenhoffnung zurück und im Skispringen bekommt Karl Geiger die nächste Chance - an der Seite der Silbermedaillengewinnerin Katharina Althaus.
Ski alpin: Die Frauen eröffnen die Ski-alpin-Wettbewerbe mit dem Riesenslalom. Für Deutschland geht Olympia-Debütantin Emma Aicher an den Start, wenn es um 2:30 Uhr MEZ in den ersten Durchgang geht. Der zweite soll um 7:30 Uhr MEZ folgen. Die 18-Jährige ist Tochter einer Schwedin und eines Deutschen und gilt als großes Talent. Die Erwartungen aber sollten nicht zu hoch sein, sie geht als Lernende in den Wettkampf. Im Weltcup nahm Aicher erst an einem einzigen Riesenslalom teil - im Januar in Kranjska Gora/Slowenien, wo sie das Finale verpasste. Insgesamt hat die Technik-Spezialistin neun Weltcup-Rennen bestritten. Ihre beste Platzierung ist ein 13. Rang im Slalom, ebenfalls im Januar in Kranjska Gora.
Ski alpin: Hoffentlich klappt es diesmal! Die Abfahrt der Männer hätte eigentlich am Sonntag stattfinden sollen, doch der Wind verwehte den Wettbewerb. Wie auch schon zuvor die Trainings am Xiaohaituo Mountain in Yanqing. "Das ist eine absolut gute Entscheidung. Es ist nach wie vor extrem windig. Aus Sicht der Sicherheit und auch der Fairness war das die richtige Entscheidung", so Herren-Bundestrainer Christian Schwaiger zur Absage. Nun soll es um 5 Uhr MEZ losgehen.
Aufgrund des Windes musste bereits ohne Fahrt entschieden werden, wer als vierter Deutscher neben Romed Baumann, Dominik Schwaiger und Josef Ferstl starten darf. Die Wahl der Trainer fiel auf Andreas Sander. Seine Erleichterung nach zuletzt schwierigen Wochen war "sehr groß". Für den Wettkampf ist er zuversichtlich: "Dass ich in den letzten Rennen geschlagen war, heißt nicht, dass ich nicht um Medaillen mitreden kann - das traue ich mir zu." Ob Sander, Baumann, Ferstl oder Schwaiger - "die Jungs", sagte Chefcoach Schwaiger, "sind top motiviert und fahren gut Ski". Seine Abfahrer seien bei der alpinen Krönungsmesse zwar "ganz sicher Außenseiter, aber diese Rolle liegt uns". Schwaiger erinnerte an die WM in Cortina d'Ampezzo 2021, "da hat keiner mit uns gerechnet" - Sander und Baumann (Super-G) gewannen trotzdem Silber.
Eisschnelllauf: Für Michelle Uhrig ist es ein Erfolg, dass sie es nach Peking geschafft hat. Die Berlinerin erlebte in den Jahren zuvor gleich reihenweise Rückschläge: Im April 2020 wurde sie beim Radtraining von einem Auto angefahren, beide Knie waren verletzt. Vier Operationen folgen bis ins Frühjahr 2021 aufgrund von starken Schmerzen. Ihr Arzt sagte zu ihr: "Du bist das medizinische Wunder der vergangenen zehn Jahre", denn die 26-Jährige schafft tatsächlich die Qualifikation und steht nun erst einmal über 1500 Meter (9:30 Uhr MEZ) an der Startlinie. Ihr zweiter Auftritt folgt am 19. Februar im Massenstart: "Der Massenstart taugt mir, da kann alles passieren. Ich will auf alle Fälle unter die Top Acht kommen."
Biathlon: Die große Hoffnungsträgerin der deutschen Biathletinnen lässt sich überraschen. Nicht von der Strecke, nicht vom Wind, sondern von sich selbst: "Natürlich bin ich sehr gespannt, was der Körper aktuell so hergibt", sagte Preuß vor dem Einzel-Rennen (10 Uhr MEZ): "Ich lasse mich da jetzt mal überraschen." Ihre Vorbereitung war alles andere als gelungen: Fußverletzung nach Treppensturz, dann Corona-Infektion. Ohne Weltcup-Generalprobe reiste die 27-Jährige nach Peking. Zuvor war sie als Medaillenkandidatin gehandelt worden. Und nun? "Ich freue mich einfach, wieder dabei zu sein und mitmischen zu können." Leicht wird es nicht, das haben Vanessa Voigt und Denise Herrmann bereits in der Mixed-Staffel erleben müssen. Böiger Wind, die Strecke auf 1700 Meter Höhe. Dass es im Einzel besser läuft, glaubt Herrmann: "Wir sind gut in Schuss." Als vierte Deutsche mit dabei ist Vanessa Hinz, die Vizeweltmeisterin 2020 über diese Strecke.
Skispringen: Einmal Silber hat Katharina Althaus in Peking schon gewonnen, kommt eine zweite Medaille hinzu? Im Mixed-Team hat sie gemeinsam mit Seline Freitag, Karl Geiger und Constantin Schmid die Chance. Ab 12:45 Uhr MEZ geht der Wettbewerb von der Normalschanze, die den deutschen Männern im Einzel kein Glück brachte, los. Vor allem Geiger muss dann vergessen, was im Einzelspringen wie in den Trainings alles schiefgelaufen ist. Nur Platz 15 ist für den Führenden im Gesamtweltcup zum Vergessen. "Es war, als sei ein Magnet im Hang gewesen", sagte er ernüchtert. Grund zur Hoffnung gibt es trotzdem: Das deutsche Team gewann im vergangenen Jahr unerwartet WM-Gold. Schon zum vierten Mal in Folge.
Quelle: ntv.de, ara