Steuerprogramme im Test Nicht alle rechnen richtig
02.02.2010, 12:11 UhrEin paar Daten eintragen, Belege dazu, fertig. So einfach ist die Steuererklärung leider nur selten. Wer sich möglichst viel Geld vom Fiskus zurückholen möchte, der muss die nötigen Tricks entweder selbst kennen oder einen Steuerberater anheuern. Eine kostensparende Alternative sind Computerprogramme. Weil sich das Steuerrecht ständig ändert, gibt es jedes Jahr neue Steuersoftware-Versionen. Acht populäre Programme hat die Zeitschrift "Computerbild" nun getestet.

Alle Programme übermitteln die Daten per Elster-Verfahren ans Finanzamt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Steuersparprogramme sollen vor allem eins tun: Alle individuellen Möglichkeiten nutzen, um Kosten abzusetzen und Steuern zu sparen. Das erledigen die meisten durch systematische Fragen in Form eines Interviews. So sammeln sie alle benötigten Informationen über Familienstand, Einkommen, Werbungskosten und Sonderausgaben. Gute Programme punkten mit weiterführenden Tipps: Je nachdem, in welchem Bereich der Steuererklärung sich der Nutzer befindet, blendet die Software passende Hinweise ein. Die meisten Programme zeigen auch schon während der Eingabe die wahrscheinliche Erstattung oder Nachzahlung an. Sind alle Daten erfasst, lässt sich die komplette Steuererklärung ausdrucken oder mit Hilfe der Elektronischen Steuererklärung Elster ans Finanzamt übermitteln.
Ein Programm für alle Fälle
In Zusammenarbeit mit dem Rechenzentrum der Datev entwickelte Computerbild fünf beispielhafte Muster-Steuerfälle. Gemeinsam mit einem Steuerberater erstellten die Tester dann mit jedem Programm eine komplette Einkommenssteuererklärung zu jedem Beispielfall. Das Ergebnis ist zufriedenstellend, aber nicht glanzvoll: Immerhin schnitten fünf der acht Testkandidaten mit "gut" ab. Bis auf Buhls "WISO Steuer 2010" für 15 Euro konnten sie alle gängigen Steuerfälle bearbeiten. Allerdings berechnete kein Programm alle Musterfälle absolut fehlerfrei.
Nur das mit 40 Euro relativ teure "WISO Sparbuch 2010" und das günstige "Tax 2010 Standard" für 15 Euro erledigten vier der fünf Fälle einwandfrei. Die beiden Programme teilen sich den Computerbild-Testsieg mit der Note "gut". Datenschutzaspekte trüben allerdings das sonst positive Bild: Beide zwingen den Nutzer zur Registrierung und Aktivierung. Einen weniger guten Eindruck hinterließ "Konz Steuer 2009/2010" von Knaur Software für 20 Euro: Es sei umständlich zu bedienen, fanden sie Tester. Außerdem berechnete es nur einen Musterfall wirklich korrekt und wich bei den anderen Fällen um bis zu 820 Euro von der exakten Steuererstattung ab.
Quelle: ntv.de