Benjamin Netanjahu

Im Wahlkampf positioniert sich Donald Trump im Nahostkonflikt klar auf Seiten von Israel. Jetzt schöpft die Palästinenser-Führung neue Hoffnung im Friedensprozess: Der erste Kontakt zum neuem US-Präsidenten ist hergestellt.

Im vergangenen Jahr greifen Palästinenser israelische Soldaten an. Elor Asaria tötet einen bereits außer Gefecht gesetzten Angreifer mit einem Kopfschuss. Ein Gericht hat den 21-Jährigen bereits zu 18 Monaten Haft verurteilt. Jetzt geht sein Verteidiger in Revision.

Israel kauft mit millionenschwerer Unterstützung der Bundesregierung deutsche U-Boote von ThyssenKrupp. Nun untersucht die israelische Justiz die Hintergründe. Seit Monaten steht Netanjahu wegen der Affäre unter Druck - doch als Schlüsselfigur gilt jemand anders.

Im Nahostkonflikt ist die Zwei-Staaten-Lösung seit Jahrzehnten die Grundlage der internationalen Bemühungen um Frieden. Bisher standen auch die US-Präsidenten hinter dieser Prämisse. Trump aber rückt von diesem Ziel nun ab.

• Druck auf Israel, Russland, Nato Trump rüttelt an der Weltpolitik
• Bewegung im Nahost-Konflikt USA rücken von Zwei-Staaten-Lösung ab

Seit Jahrzehnten arbeiten die USA an einer Zwei-Staaten-Lösung, um Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu schaffen. Für den neuen US-Präsidenten ist das kein Muss. Hauptsache, alle "sind glücklich". Die religiöse Rechte in Israel jubelt.

Beim ersten Treffen von Israels Ministerpräsident Netanjahu mit Donald Trump in Washington werden sich beide auch über den Nahost-Konflikt abstimmen. Eine womöglich entscheidende Wende steht bevor.

Nach May, Abe und Trudeau klopft ein heikler Staatsgast an die Tür des Weißen Hauses: Benjamin Netanjahu. Wollte Trump den Israelis nicht nahezu jeden Wunsch erfüllen? Ja, aber er hatte die Lage grob unterschätzt. Von Benjamin Konietzny

Bisher sah alles danach aus, als gebe US-Präsident Trump Israels Staatschef Netanjahu volle Rückendeckung bei all seinen Vorhaben. Doch je näher das Treffen mit ihm rückt, desto mehr weicht Trump zurück.

Israels neues Siedlergesetz sorgt international für schärfste Reaktionen. Palästinenser sprechen vom Ende der Zwei-Staaten-Lösung. Rechtsreligiöse feiern den als "Landraub" kritisierten Schritt.

Die wichtigsten Palästinenservertreter üben scharfe Kritik an Netanjahu und seiner Regierung. Mit einem kürzlich erlassenen Gesetz können israelische Siedlungen im Westjordanland nachträglich legalisiert werden. Damit schwindet die Aussicht auf eine friedliche Lösung.