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Biden telefoniert mit Netanjahu Israel lässt Mehl über Aschdod nach Gaza liefern

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Auch in Friedenszeiten ist der Gazastreifen von Hilfslieferungen abhängig.

Auch in Friedenszeiten ist der Gazastreifen von Hilfslieferungen abhängig.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Weiße Haus teilt mit, künftig seien Mehl-Lieferungen aus der israelischen Hafenstadt Aschdod in den Gazastreifen möglich. Dies hatten UN-Organisationen gefordert. Aschdod wird regelmäßig von der Hamas beschossen.

Israel erlaubt nach US-Angaben die Lieferung von Mehl in den Gazastreifen über den nahegelegenen israelischen Hafen Aschdod. Das Weiße Haus erklärte nach einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der Präsident begrüße "die Entscheidung der israelischen Regierung, die Lieferung von Mehl für die palästinensische Bevölkerung über den Hafen von Aschdod zuzulassen".

Die USA würden "parallel dazu an Möglichkeiten arbeiten, die direktere Hilfslieferungen auf dem Seeweg ermöglichen", fügte das Weiße Haus hinzu. Aschdod ist etwa 40 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt. Die Stadt am Mittelmeer wird regelmäßig von der Terrororganisation Hamas mit Raketen beschossen.

Drei UN-Organisationen hatten Israel am Montag aufgefordert, für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen auch den Hafen Aschdod zur Verfügung zu stellen. Die Lieferung von Lebensmitteln und Hilfsgütern hänge auch von der Öffnung neuer Zugangswege in das Palästinensergebiet ab, erklärten das Welternährungsprogramm (WFP), das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Nutzung von Aschdod werde von den Hilfsorganisationen "dringend benötigt".

Hisbollah droht Israel mit "Ohrfeige"

Unterdessen drohte die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah Israel mit einer "Ohrfeige", sollte das Land seine "Aggression" an der israelisch-libanesischen Grenze ausdehnen. "Wenn Israel beschließt, seine Aggression auszuweiten, wird es als Antwort eine wahrhaftige Ohrfeige erhalten", erklärte der stellvertretende Hisbollah-Kommandeur Scheich Naim Kassem.

Der Feind müsse wissen, dass "wir uns unter der Annahme vorbereiten, dass die Aggression unendlich ist - und genauso ist unser Wille, die Aggression abzuwehren, unendlich". Eine Wiederherstellung der Stabilität an der Grenze und "in der Region" sei von der "Beendigung der Aggression im Gazastreifen" abhängig, erklärte der Kommandeur der pro-iranischen Miliz.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas kommt es an der israelisch-libanesischen Grenze fast täglich zu Gefechten zwischen der israelischen Armee und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah. Dabei kamen bisher im Libanon 195 Menschen ums Leben, darunter mindestens 142 Hisbollah-Kämpfer. Auf israelischer Seite wurden nach Angaben der israelischen Armee 15 Menschen getötet - neun Soldaten und sechs Zivilisten.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP

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