Rente

Die Schere zwischen Jung und Alt klafft immer weiter auseinander: Dennoch soll das sogenannte Rentenniveau laut Kabinettsbeschluss bis 2025 stabil bleiben. Was heißt das für Beitragszahler? Und was für Rentner? Von Martin Morcinek

• Einigung im Rentenstreit Das steht im Paket von Union und SPD

Erst die lähmende Flüchtlingsfehde der Union, dann knirschte es bei der Rente. Nach der Sommerpause sollen die Wähler jetzt aber konkrete Projekte der Großen Koalition sehen. Der Anfang scheint gemacht.

In der Großen Koalition wird nach der Flüchtlingspolitik nun über das Thema Rente gestritten. Vizekanzler Scholz fordert, das heutige Rentenniveau bis 2040 festzuschreiben. Die Union lehnt das aus Kostengründen ab. Die will SPD-Vize Stegner nicht gelten lassen.

Der Streit um die Rente belastet die Koalition. Ein Gipfeltreffen der Parteispitzen endet ergebnislos. CSU-Chef Seehofer sagt jedoch, es gebe keinen Streit. Und er betont, die Finanzierung der Rente sei sicher - für viele Jahre.

Kanzlerin Merkel gönnt sich keine Ruhepause. Direkt nach einer Kaukasus-Reise trifft sich die CDU-Vorsitzende mit Spitzenvertretern der Koalition zur Renten- und Arbeitsmarktpolitik. Offenbar gibt es keine konkreten Ergebnisse.

Wie sicher ist die Rente? Finanzminister Scholz will das Rentenniveau bis 2040 stabil halten. Um dies zu finanzieren, schlägt SPD-Haushaltsexperte Kahrs nun Steuererhöhungen vor. Diese könnten vor allem eine Gruppe treffen.

Ökonomen kritisieren den Renten-Vorschlag von Finanzminister Scholz. Der Vorstoß sei "zu teuer und unfair", sagen sie. Wenn das Bezugsniveau bis 2040 stabil bleiben soll, müsste demnach vor allem der Beitrag zur Rentenkasse drastisch ansteigen.

Mit seinen Plänen, das Rentenniveau bis ins Jahr 2040 zu stabilisieren, ruft Finanzminister Olaf Scholz viel Kritik hervor. Auch die Kanzlerin reagiert verhalten. Die Regierung will erst die Ergebnisse der Expertenkommission abwarten.

Insgesamt geht es um einen für den Staat marginalen Betrag. Für die Opfer der Nationalsozialisten geht es um Würde. Mit diesen Argumenten plädiert die Links-Partei an die Bundesregierung, eine "beschämende" Regelung abzuschaffen.

Bei der Rentenversicherung sollte man das richtige Geburtsdatum angeben. Denn falsche Daten können sich später negativ auf die Auszahlung der Rente auswirken. Und ändern lassen sich die Angaben dann nicht mehr, wie ein Urteil aus Hessen zeigt.