Von 193 Staaten weltweit haben 181 Corona-Infektionen gemeldet. Demnach wären zwölf Länder noch immer Corona-frei. Kann das tatsächlich sein? Und wie ist das mitten in einer Pandemie überhaupt möglich? Von Solveig Bach
Offiziell gibt es in Turkmenistan nicht einen einzigen Corona-Fall. Human Rights Watch ist der Meinung: gelogen. Als Beweis führen die Menschenrechtler unter anderem mehrere Todesfälle von Ärzten an. Auch die deutsche und die US-Botschaft berichten von Infektionen.
Gurbanguly Berdymuchamedow gilt Menschenrechtlern als Hardliner, der seine Bevölkerung hungern lässt und lieber viel Geld für Prestigeprojekte ausgibt. Sein jüngster Plan: eine neue Stadt aus dem Boden stampfen. Das Milliardenprojekt soll sein Sohn leiten - der auch als sein Nachfolger gehandelt wird.
Gurbanguly Berdimuchamedow führt Turkmenistan mit harter Hand und Personenkult. Zu Weihnachten zeigt sich der Staatschef von seiner sanften Seite: Gemeinsam mit seinem Enkel veröffentlicht er ein Weihnachtslied - auch auf Deutsch und Englisch.
Seit fast drei Jahrzehnten ringen die fünf Staaten am Kaspischen Meer um eine Einigung zu Status und Nutzung des rohstoffreichen Sees. Nun gelingt der Durchbruch. Alle Fragen sind aber längst nicht ausgeräumt.
Da kommt sogar die Direktorin der WHO vorbei, um zu gratulieren: Nur 8 Prozent der Turkmenen rauchen - Weltrekord. Das Gesundheitsbewusstsein musste der Bevölkerung aber erst eingetrichtert werden. Der frühere Präsident hatte so seine Methoden.
Außerhalb von Turkmenistan ist Gurbanguli Berdimuchamedow ein eher unbekannter Staatsmann. In seiner Heimat dagegen erinnert jetzt ein 21 Meter hohes Reiterstandbild an den Präsidenten. Sein Vorbild: kein geringerer als Peter der Große.
Es ist ein Naturphänomen ganz unnatürlichen Ursprungs: Tief in der Wüste am Kaspischem Meer schlagen seit Jahrzehnten geheimnisvolle Flammen aus dem Boden. Die Tourismusbehörde will das "Tor zur Hölle" nun für Touristen öffnen.
In Sachen Pressefreiheit bewegt sich Deutschland auf dem selben Niveau wie Zypern und Jamaika - so lautet zumindest der Befund von Reporter ohne Grenzen. Auch wenn es hierzulände Mängel gibt, an die Verhältnisse in Nordkorea Eritrea oder Turkmenistan reicht die Situation noch lange nicht heran.
Mit einem ehrgeizigen Vorhaben will das erdgasreiche Turkmenistan seine Anbindung an die Weltmärkte ausbauen. Eine rund 1700 Kilometer lange Röhre soll die Fördergebiete im Kaspischen Meer mit der indischen Volkswirtschaft verbinden. Die Route der geplanten Pipeline führt durch schwieriges Terrain - und um den Iran herum.
Zehn Jahre mussten sie warten, nun können sich die Turkmenen wieder an Clowns, Pferden und Elefanten erfreuen. Präsident Berdimuchamedow erlaubt wieder Zirkusvorstellungen, die sein Vorgänger als "fremdartige Kultur" verboten hatte.
Russland und Turkmenistan haben ihren seit Monaten andauernden Gasstreit beendet. Wie der Kreml mitteilte, sieht eine zwischen beiden Seiten erzielte Einigung vor, dass die seit April unterbrochenen Gaseinfuhren aus dem zentralasiatischen Land wieder aufgenommen werden.