Zugverkehr

Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Erfolgskurs: Für das vergangene Jahr meldet das Statistische Bundesamt 4,5 Milliarden Tonnen bewegter Güter. Ein absoluter Rekord, und das trotz Rückgängen im Bahn- und Schiffsverkehr.

Mehr als ein Viertel aller Fernzüge kommt zu spät - das will die Deutsche Bahn ändern. Unter anderem sollen Anschlusszüge in Bahnhöfen länger auf verspätete ICE warten. Bereits 2016 soll sich der Effekt dieser und weiterer Ideen bemerkbar machen.

Die Bahn hat sich viel vorgenommen. Sie will in diesem Jahr 3200 Kilometer Schienen, 2000 Weichen, 2,9 Millionen Bahnschwellen und 150 Brücken erneuern. Die Reisenden werden sehr viel Geduld aufbringen müssen.

Die Situation an der deutsch-dänischen Grenze könnte noch heikler werden. Dänemark fordert von der Deutschen Bahn, Passkontrollen durchzuführen - das lehnt auch das Verkehrsministerium ab. Damit könnte der Zugverkehr nach Dänemark zum Erliegen kommen.

Witterungsbedingte Störungen vermiesen Bahnreisenden immer wieder die Laune. Den Folgen von Schnee und Stürmen will die Bahn nun mit millionenschweren Präventionsprogrammen entgegentreten. Die Mittel für die "Vegeationskontrolle" werden kräftig aufgestockt.

Im Sommer 2016 eröffnet die Schweiz ihr Prestigeprojekt. Der Gotthard-Basistunnel ist dann für den Zugverkehr frei. Er ist der längste Bahntunnel der Welt. Ebenso pompös soll auch seine Einweihung sein.

Die österreichische Bahn ist schon wieder überlastet und stellt den Bahnverkehr nach Ungarn ein. Derweil wundert sich der dänische Regierungschef, dass so wenige Flüchtlinge in seinem Land Asyl beantragen.

Dänemark ist nicht ihr Ziel - aber für etliche Flüchtlinge Durchreise-Station auf dem Weg nach Schweden. Nach dem Stopp des grenzüberschreitenden Zugverkehrs nimmt die dänische Bahn die Verbindungen mit Deutschland nun wieder auf.

Der Großteil von ihnen will nach Schweden - aber Hunderte Flüchtlinge kommen derzeit nicht einmal nach Dänemark, denn das Land hat auf Anraten der Polizei den Zugverkehr von und nach Deutschland eingestellt. Schnelle Hilfe ist gefragt, im deutschen Norden gibt es sie - aber auch Kritik.

Die Nervosität der Sicherheitsbehörden wächst: Das vereitelte Attentat in einem Thalys-Zug zeigt, wie verwundbar der europäische Zugverkehr als Ziel für mögliche Terroristen ist. Flugverkehr und Schifffahrt könnten als Vorbild dienen.