Wirtschaft

Grüne Energie aus Aserbaidschan 1200-Kilometer-Kabel soll Strom in die EU liefern

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"Wir bereiten uns darauf vor, das längste elektrische Unterwasserkabel zu bauen", sagte der ungarische Regierungschef Viktor Orban.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Mit grünem Strom aus Aserbaidschan will sich die EU unabhängiger von Energieimporten aus Russland machen. Dafür solle ein mehr als 1000 Kilometer langes Kabel durchs Schwarze Meer verlegt werden. Bis der Strom fließt, werden aber noch ein paar Jahre verstreichen.

Die EU will sich Strom aus Erneuerbaren Energien aus Aserbaidschan sichern. Dazu soll ein 1195 Kilometer langes Unterwasserkabel mit einer Leistung von 1000 Megawatt durch das Schwarze Meer bis nach Rumänien verlaufen. Die Staats- und Regierungschefs Aserbaidschans, Georgiens, Rumäniens und Ungarns unterzeichneten im Beisein von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein entsprechendes Abkommen.

Das Projekt ist Teil der Bemühungen der EU, sich angesichts des russischen Ukraine-Kriegs mehr Unabhängigkeit bei den Energielieferungen zu verschaffen. "Um einen wachsenden Anteil erneuerbarer Energien zu integrieren, brauchen wir in der Tat stärkere Stromverbundnetze. Deshalb ist das Schwarzmeer-Energiekabel zwischen Rumänien, Georgien und Aserbaidschan so wichtig", sagte von der Leyen.

Die Bauarbeiten für das Kabel sollen im September nächsten Jahres beginnen, allerdings wird es frühestens ab 2029 in Betrieb genommen werden. Nach einer Erklärung der rumänischen Präsidentschaft sieht die Übereinkunft auch eine verstärkte Zusammenarbeit bei neuen Technologien im Energiebereich, der Wasserstoffproduktion und der Infrastruktur für den Energietransit vor.

"Brücke zwischen EU und Aserbaidschan"

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"Wir bereiten uns darauf vor, das längste elektrische Unterwasserkabel zu bauen", sagte der ungarische Regierungschef Viktor Orban. "Wäre ich jünger, würde ich sagen, man muss Rock'n'Roll sein, um ein solches Kabel zu bauen." Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew begrüßte das Abkommen als "unseren Beitrag zur europäischen Energiesicherheit" und "neue Brücke zwischen der EU und Aserbaidschan".

Von der Leyen erklärte überdies, das Kabel gebe Georgien die Möglichkeit, ein regionaler Energieknotenpunkt zu werden. Demnach ermöglicht das Projekt zudem die Durchleitung von Strom in Staaten wie Moldau und unterstützt die Modernisierung des ukrainischen Stromnetzes. Georgien und Aserbaidschan liegen am Kaukasus-Gebirge. Beide Länder verfügen über ein beträchtliches Potenzial an Wasserkraft. Georgien und Rumänien liegen am Schwarzen Meer, während Ungarn an Rumänien grenzt.

Quelle: ntv.de, kst/rts/AFP

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