Medicon Valley als Erfolgsrezept Abnehmspritze lässt dänische Wirtschaft zulegen
11.04.2024, 11:00 Uhr Artikel anhören
Der Run auf Diabetesmedikamente, die auch beim Abnehmen helfen, hat den Börsenwert des Pharmaunternehmens Novo Nordisk wachsen lassen.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Dänemark feiert den Hype um Diabetesmedikamente, die beim Abnehmen helfen. Denn sie pushen die Wirtschaft des Nachbarlandes. Können deutsche Unternehmen profitieren?
Die Brücke über den Øresund ist eine wichtige Landverbindung zwischen Dänemark und Schweden: Das imposante Bauwerk sorgt für einen direkten Anschluss per Straße und Schiene zwischen Kopenhagen und Malmö. Es verbindet nicht nur die Menschen beider Länder, sondern auch das Medicon Valley.
Benny Egholm Sørensen vom BVMW-Auslandsbüro Skandinavien beobachtet die Region schon lange: Im Bereich Life Science sei das Medicon Valley heute das zweitstärkste Cluster in Europa, erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Der Run auf Diabetesmedikamente, die auch beim Abnehmen helfen, hat den Börsenwert des Pharmaunternehmens Novo Nordisk wachsen lassen. Und der Erfolg der Branche treibt auch die dänische Wirtschaft insgesamt an.
Doch es geht nicht nur um Profit, weiß Philipp Schröder, Professor für internationale Wirtschaft an der Universität Aarhus: Im Medicon Valley gebe es viele Stiftungen, die an die dänische Volkswirtschaft gebunden seien. Das ermögliche "Grundlagenforschung, die nicht unmittelbar einen wirtschaftlichen Gewinn hervorbringt", sagt Schröder in der neuen Podcast-Folge.
Duzen ist Pflicht, Statussymbole verpönt
Der Erfolg des Medicon Valleys lockt auch deutsche Unternehmen. Beim Schritt nach Skandinavien gilt es dabei aber einige Besonderheiten auf dem Schirm zu haben: Duzen ist Pflicht, berichten die Dänemark-Profis, und Statussymbole sind überflüssig: "Du darfst nicht mit dem großen Auto vorfahren", gibt Sørensen eine erste Hilfestellung für deutsche CEOs. Dafür braucht es umso mehr Vertrauen, denn das ist sozusagen die Währung der dänischen Wirtschaft.
In der neuen Dänemark-Folge diskutiert Host Andrea Sellmann mit ihren beiden Gästen, welche Vorteile sich aus der dänischen Art und Weise des Wirtschaftens ganz konkret ergeben und wo die Stolpersteine für deutsche Chefs liegen könnten.
Philipp Schröder stammt aus Berlin, lebt aber schon lange in Dänemark. Er ist Professor für internationale Wirtschaft an der School of Business and Social Sciences - Universität Aarhus. Und Benny Egholm Sørensen ist beim BVMW-Auslandsbüro im dänischen Silkeborg Ansprechpartner für deutsche Mittelständler, die sich für Skandinavien interessieren. Schon seit mehr als 30 Jahren berät er deutsche Unternehmen beim Schritt auf den dänischen Markt.
Was muss Deutschland tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Andrea Sellmann im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten.
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Quelle: ntv.de