Wirtschaft

Großbaustelle Sauerlandlinie Alle Brücken der A45 müssen erneuert werden

Die Talbruecke Rahmede zwischen Luedenscheid Nord und Luedenscheid ist bereits gesperrt.

Die Talbruecke Rahmede zwischen Luedenscheid Nord und Luedenscheid ist bereits gesperrt.

(Foto: imago images/Rene Traut)

Die A45 verbindet die Rhein-Ruhr-Metropole mit der Rhein-Main-Region - und wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich zu einer der größten Autobahnbaustellen. Sämtliche Brücken müssen erneuert werden. Für die Arbeiten soll es keine Sperrung geben.

Autofahrer im Sauerland müssen sich wohl auf jahrelange Behinderungen und Verzögerungen einstellen. Wie der WDR berichtet, müssen alle 60 Brücken der Autobahn 45 ersetzt werden. Diese seien vor 50 bis 60 Jahren erbaut worden und hielten dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr Stand, wie der Sender die Leiterin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH, Elfriede Sauerwein-Braksiek, zitiert. Die Bauwerke sollen möglichst so ersetzt werden, dass die Autobahn nicht gesperrt werden müsse.

Dazu sollen neben der Autobahn die neuen Brücken gebaut werden. "Und später schieben wir dann den fertigen Überbau ein", sagte Sauerwein-Braksiek. Die sogenannte Sauerlandlinie verbindet auf einer Strecke von mehr als 250 Kilometern die Rhein-Ruhr- mit der Rhein-Main-Region.

Rund die Hälfte der 28.000 Autobahnbrücken in Deutschland wurde nach Angaben der Autobahn GmbH zwischen den 1960er und 1980er Jahren gebaut. Diese erreichten in den kommenden Jahren das Ende ihrer Lebensdauer. Zugleich hätten sich die Verkehre auf den Autobahnen seit Beginn der 1980er Jahre nahezu verdoppelt. Vor allem der Anteil des Schwerlastverkehrs sowie der Großraum- und Schwerlasttransporte habe sich signifikant erhöht.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums sind in den vergangenen fünf Jahren die Investitionen in die Erhaltung der Bundesfernstraßen - in Strecke und Brücken - aufgestockt worden, wie es im September in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von FDP-Abgeordneten hieß. In die Brückenerhaltung flossen im vergangenen Jahr demnach rund 1,57 Milliarden Euro. In diesem Jahr sollen es rund 1,64 Milliarden und 2023 rund 1,62 Milliarden Euro sein.

Autobahn GmbH mit "Brücken Task Force"

Die Autobahn GmbH will nun im kommenden Jahr insbesondere die Sanierung von Brücken in den Fokus rücken, wie der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stephan Krenz, Mitte Dezember erklärt hatte. Dazu sei eine "Brücken-Task-Force" eingerichtet worden, die eine bundesweite Übersicht über den Zustand der Autobahnbrücken erstelle.

Der Bund ist seit Anfang 2021 für den Betrieb, den Erhalt und den Ausbau der Autobahnen zuständig, vorher waren es die Länder. Ziel der Großreform: zügiger bauen, weniger Staus. Dazu wurde die Autobahn GmbH gegründet. In Berlin, Hamburg und Bremen ist sie auch für die Bundesstraßen verantwortlich. Zu dem Unternehmen gehören 10 regionale Niederlassungen, mehr als 40 Außenstellen und fast 190 Autobahnmeistereien.

An der neuen Autobahngesellschaft hatte es immer wieder Kritik gegeben, etwa weil die Kosten gestiegen sind oder es Verzögerungen bei IT-Systemen gab. Eigentlich sollte die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH in die Autobahn GmbH integriert werden - das aber wurde angesichts rechtlicher Bedenken gestoppt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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