Hoffnungsschimmer in den USA Arbeitslosigkeit steigt etwas langsamer
04.06.2020, 16:47 Uhr
Die Zahlen sehen etwas besser aus, gut sind sie aber längst nicht.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wie erwartet melden sich in der vergangenen Woche wieder viele Amerikaner arbeitslos - aber immerhin gibt es einen Lichtblick: Es sind bei weitem nicht mehr so viele wie zuvor.
In den USA wächst die Arbeitslosigkeit wegen der anhaltenden Corona-Krise weiter - allerdings verlangsamt sich das Tempo. In der vergangenen Woche meldeten sich knapp 1,88 Millionen Menschen neu arbeitslos, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Damit haben seit Beginn der Pandemie mehr als 42 Millionen Menschen ihren Job verloren.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit verlangsamt sich aber weiter. In der Vorwoche hatten sich noch knapp 2,13 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Zwischenzeitlich hatten binnen einer Woche knapp 6,9 Millionen Menschen ihren Job verloren.
Die Arbeitslosenquote für den Monat Mai wird am Freitag veröffentlicht. Im April war sie nach offiziellen Angaben sprunghaft von 4,4 auf 14,7 Prozent angestiegen. Allerdings lag die tatsächliche Quote wegen Problemen bei der Erfassung deutlich höher.
Die Corona-Pandemie hat in den USA zu einer schweren Wirtschaftskrise geführt. Das Virus und die Maßnahmen zu dessen Eindämmung haben die Wirtschaftsaktivität in vielen Branchen zwischenzeitlich weitgehend zum Erliegen kommen lassen. Inzwischen haben zahlreiche Bundesstaaten mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen begonnen, um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen.
Noch mehr Infektionen befürchtet
Die USA sind mit großem Abstand das Land mit den meisten Coronavirus-Toten weltweit. In dem Land wurden mehr als 107.000 Todesopfer registriert. Beobachter befürchten, dass es wegen der Lockerung der Corona-Beschränkungen - und der Massenproteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz - zu einem Anstieg der Infektionen kommen könnte.
Vor der Corona-Krise hatte die Arbeitslosenquote im Februar noch niedrige 3,5 Prozent betragen. Analysten rechneten mit weniger Neuanträgen auf Arbeitslosenhilfe, da die meisten Bundesstaaten begonnen haben, ihre wegen der Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen wieder zu lockern. Viele Geschäfte, Fabriken und Restaurants dürfen inzwischen wieder unter Auflagen öffnen, was sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken dürfte.
Auch in der EU führte die Corona-Krise zu einer Entlassungswelle. Da aber vielerorts Kurzarbeit angemeldet werden konnte, fiel diese nicht so drastisch aus. Im April waren rund 14 Millionen Menschen ohne Job, etwa 400.000 mehr als im März, wie Eurostat meldete.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa